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Brief aus Eckernförde – Wenn unten oben ist #22

In anderen Städten ist es geradezu ein Vergnügen durch die Stadt zu flanieren und auf den Boden zu schauen. Das lesen wir heute in der Kolumne der Eckernförderin Margarete Brix. Boden, Wegebeläge, Bodenplanung – alles ganz heiße Eisen in Brauweiler. In den Diskussionen von Gold-Kraemer-Stiftung und der Stadt Pulheim geht es ja wohl um den Boden zwischen Neubebauung am Guidelplatz und der Abtei. Man streitet um eine einheitliche Gestaltung des Platzes bis an die Abtei heran. Maggie, so dürfen wir sie wohl nennen, vertraut wie sie uns ja mittlerweile ist,  geht es heute allein und um nicht anderes als den Boden und seine Gestaltung. Auch wenn die Amtsrichterin a.D. erst einmal in eine Zitrone beißt. (Illustration: Meike Teichman).

Moin, moin,

sicher haben Sie das auch schon erlebt. Sie sehen eine sehr saure Zitrone, eine zitronen-gelbe Zitrone, sie sehen, wie sie jemand anschneidet und sie sehen wie der Saft aus dem Fruchtfleisch der Zitrone austritt. Unwillkürlich setzt der Speichelfluss ein. Will sagen: Sie können nichts dagegen tun. Ähnlich verhält es sich in vielen anderen Situationen, in denen unser Unterbewusstsein auf Erfahrungen zurückgreift und uns zu einer Reaktion, einem Gefühl, einem Urteil verhilft.

Mir wurde das erst vorgestern wieder bewusst, als ich die St. Nikolai-Straße auf dem Weg zum Markt entlang schlenderte. Ich war in Gedanken und muss wohl einige Minuten mit gesenktem Blick unterwegs gewesen sein, als mir der Boden und dessen Gestaltung auffiel. Hier ist es nicht bloßes Pflaster, das wir mit Füßen treten. Vielmehr hat uns die Stadt ein kleines Kunstwerk zu Füßen gelegt. Die roten Ziegel, quer zur Laufrichtung verlegt, säumen den Weg entlang der Häuserzeilen zu beiden Seiten. Dazwischen bildet abwechslungsreich angeordnetes Kopfsteinpflaster einen rauen und grauen Kontrast. Dieses hat ein leichtes Gefälle zur geschwungenen Regenablaufrinne, die wegen des hochwertigen Materials ihrerseits zum positiven Bild beiträgt. Besonders hervorzuheben sind aber jene Ziegel, die die Fußabdrücke Eckernförder Kindergartenkinder zeigen. Schlagartig wurde mir klar, dass sich Planer und Straßenbauer große Mühe gegeben haben. Man könnte sagen, der Bodenbelag der St. Nikolaistraße sei mit Liebe gemacht worden. Ob es so war, weiß ich nicht, der Eindruck aber entsteht. Und ich wage die Behauptung, dass wir, die wir hier entlang gehen, spüren, dass wir im Wohnzimmer der Stadt sind. Selten einmal stört achtlos weggeworfenes Papier. Wir Bürger gehen sorgsam um mit schönen Dingen.

Später ging ich am Hafen vorbei, zurück ins Ykaernehus und auch hier fiel mir wieder auf, mit welcher Sorgfalt der Boden gestaltet ist. Fischplastiken aus Bronze sind in den Boden eingelassen worden und an den Straßenübergängen bieten weiße, geriffelte Leitsteine eine gute Orientierung für sehbehinderte Menschen. Auch hier fiel mir auf, wie sauber und gepflegt der Boden wirkt. Ich beschloss, meinen Blick künftig öfter mal zu senken. Der Zustand der Böden scheint mir zumindest vorsichtige Rückschlüsse über den Zustand einer Stadt zu ermöglichen. In Eckernförde ist diesbezüglich eine vortreffliche Basis gelegt worden und, so möchte ich sagen:  Eckernförde ist auch unten ganz oben. Aber das ist natürlich für uns kein Grund, die Nase oben zu tragen.

Herzliche Grüße

Ihre Margarete Brix

P.S. Bald kommt das Frühjahr und dann dürfen wir wieder über die Königin der Böden gehen. Barfuß. Am Strand. Wie wunderbar.

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