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Brief aus Eckernförde – Alles neu macht der Mai oder Alte Zöpfe #38

Gerade eben hatte ich ein ganz langes Telefongespräch mit Margarete Brix, meiner Urlaubsbekanntschaft aus Eckernförde. Sie erzählte mir davon, dass ein Eckernförder Museum in Richtung Süden umzieht.  Ich berichtete von der Abtei Brauweiler und davon, dass hier so viel Stillstand herrsche. Die Stimmung im Dorf scheint auf dem Tiefpunkt. Zumindest besteht keine Gefahr, dass die Abtei irgendwann transloziert wird. Wenn nicht heute Freitag wäre und Pfingsten ins Haus stände, ich glaube in drei Stunden wäre ich auf dem Weg nach Norden. Und sechs Stunden später säße ich mit Maggie und den Knilchen im Strandkorb mit Blick auf den Hafen. Ich würde mit den Vieren einfach mal die Gedanken fliegen lassen, um mal ein paar „Alte Zöpfe“ abzuschneiden. Ich will aber nicht weiter darüber nachdenken und verziehe mich über Pfingsten in den Garten. Der Wetterbericht für die nächsten Tage in Brauweiler ist spitze. (Illustration: Meike Teichmann)

Moin, moin,

Gemeinhin verbindet man mit dem Abschneiden alter Zöpfe etwas Gutes. Man wirft Ballast über Bord, trennt sich von überkommenen Verhaltensweisen und denkt – weg mit Schaden. Die Redewendung bezieht sich übrigens auf das Abschneiden des Soldatenzopfes, der unter dem Eindruck der französischen Revolution nicht mehr zeitgemäß schien und 1817 beim Wartburgfest in Eisenach (veranstaltet von nach staatsbürgerlicher Freiheit verlangenden Studenten) symbolisch verbrannt wurde.

Beim Stichwort Soldaten, fällt mir der Parteisoldat Norbert Röttgen ein. Noch vor wenigen Monaten eine Zierde des Kabinetts, vermochte er die Kanzlerin nach seiner Wahlniederlage in NRW nicht mehr zu erfreuen. Und so kam es, wie es schon öfter mal kam. Nach Koch und Merz, trat nun auch Röttgen ins Glied zurück. Ein weiterer Skalp schmückt seither Merkels Indianergürtel. Im „Alte Zöpfe abschneiden“ macht ihr so leicht niemand was vor.

Doch Obacht. Rasch geht ein Schnitt daneben und nur allzu gern würde man die radikale Tat rückgängig machen. Verluste, so lehrt die Lebenserfahrung können schmerzhaft sein. Auch dann, wenn der Verlust durch eigene Tat oder Unterlassung herbeigeführt wurde. Womit ich nun endlich vor der eigenen Haustür und beim Thema angekommen wäre.

Die Tage des Friseurmuseums* in Eckernförde sind gezählt und zu Recht titelte die Eckernförder Zeitung „Ein Kleinod verlässt die Stadt“. Der neue Standort wird Ulm sein. 815 Kilometer Richtung Süden. Tja. Zwar zählte das Museum lediglich 300 Besucher pro Jahr, aber hätte man durch einen neuen Standort oder eine neue Vermarktungsstrategie die einzigartige Sammlung nicht doch halten können? Vielleicht wäre es reizvoll gewesen, Altes und Neues zu verbinden. Man stelle sich einen stylischen Mac Hair mit angeschlossenem Museum vor. „Locations“ und die Inszenierung von Inhalten sind wichtiger denn je. Aber – zu spät, zu spät.

Ihre Margarete Brix

*Wer das Museum noch einmal besuchen möchte, muss sich sputen. Nur noch bis zum 10 Juni:  Friseurmuseum, Fischerkoppel 5, Öffnungszeiten: Di., Mi., Do. 9 bis 13 Uhr oder nach Absprache unter 04351/757453.

P.S. Der Betreiber des Friseurmuseums heißt Heinz Zopf und – mit Namen macht man keine Späße.

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