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Brief aus Eckernförde – Das andere Alt #84

Eben habe ich den Brief aus Eckernförde geöffnet. Und es war mir eine Lust zu lesen, was Margarete Brix schon wieder von Knilch Fiete Burmester zu erzählen wusste. Dann schaute ich mal in den Kalender und in das Blog und stellte fest, das ist der 84. Brief aus Eckernförde. Sie werden sich sicherlich fragen, warum Arnd Rüskamp jede Woche in die Rolle der Margarete schlüpft und ich ihm jede Woche an dieser Stelle darauf antworte. Ich verrate es Ihnen. Margarete Brix ist die mütterliche Freundin von Hans Rasmussen. Der Verlag emons kündigt die beiden wie folgt an: „Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-HimmelArnd Rüskamp und Hendrik Neubauer ist mit Tod am Strand eine packende Kriminalgeschichte mit einem heiter-ironischem Erzählton gelungen. Hauptkommissar Hans Rasmussen und die pensionierte Richterin Margarete Brix sind ein gänzlich neues und erfrischend humorvolles Ermittlerpaar, wie es der Krimileser noch nicht erlebt hat.“ Ich warte gerade auf den Briefträger und ein druckfrisches Exemplar. Amazon verkündet, das Buch sei ab 16.04.2013 lieferbar. Ich empfehle Ihnen: Fragen Sie die Buchhändlerinnen meines Vertrauens, die Damen von der Bücherstube Brauweiler, die Arnd Rüskamp und mich auch zur Rheinischen Premierenlesung des Küstenkrimis eingeladen haben: am 22.05.2013 in der Bücherstube um 19.30 Uhr.

 

Moin, moin,

letzten Sonnabend klingelte es zur Mittagszeit. Ich bediente die Türklinke mit dem Ellbogen. Beide Hände waren ob der Butter an ihnen, ich bereitete Streusel vor, in Chirurgenmanier abgespreizt. Vor der Tür Fiete mit hochrotem Kopf, Schweißperlen auf der Stirn und zwei 10- Liter Eimern, die ihm Arme und Finger lang zogen. Nach Luft schnappend, brachte er zunächst nur das Wort „Balkon“ hervor. Ich eilte voraus und öffnete die nächste Tür. Erneut unter Einsatz des Ellbogens. Die Eimer rumsten auf den Boden, Fiete stützte sich an der Brüstung ab und japste: „Gold, Maggie, schwarzes Gold!“ In den Eimern hatte er Kompost gebracht. Direkt von der Kompostieranlage am Goldammerweg. „Für deine Tomaten und Kräuter.“ Ich hatte verstanden und war dankbar. Für den Kompost, für Fietes Liebesdienst und den Umstand, dass wir dann doch nicht alles endgültig entsorgen. Dass wir, vielleicht sogar zunehmend, den Wert der Dinge erkennen. Auch solcher, die alt sind.

Fiete teilte meine Gedanken. Nachdem er ein Flens gleich aus der Flasche in immer wieder eindrucksvoll wenigen Zügen geleert hatte, kam er auf seine kleine Auto-Sammlung von Old-und Youngtimern zu sprechen. Mit dieser verhielte es sich wie mit Grünabfall. Ignoranten und Laien glaubten, so ein Citroën DS aus dem Jahre 1974 gehöre allein schon wegen der Rostblüte zum alten Eisen, er aber wisse als zufriedener Fahrer der französischen „Göttin“, dass das pilotieren eine Lust und der Blick auf die Wertsteigerung eine Bestätigung eigener Prognosen sei. „Alt“ habe einen so negativen Beigeschmack, der nicht grundsätzlich gerechtfertigt sei. Fiete hatte eine richtige, kleine Rede gehalten. Und er hatte recht. Wir sprachen noch über Briefmarken, Lederjacken mit Patina und italienische Rotweine aus den 50ern. Dann hatte sich Fiete vollständig erholt, ich hakte mich bei ihm unter und wir schlenderten durch unser schönes Städtchen. Im Schaufenster einer Boutique sahen wir eine Edeljeans, die mit dem Attribut „Vintage“ beworben wurde. Und wieder überraschte mich Fiete. Mit feinem Lächeln sagte er wissend und den vornehmen Briten imitierend: „In England, meine Liebe, in England käme niemand auf die Idee, brandneue Hosen aus Bangladesh mit dem Etikett „Vintage“ zu versehen. Nur was wirklich alt ist, wird dort so geadelt. Stil haben sie ja auf der Insel.“

Und so lustwandelten wir olen Lüüd im Bewusstsein, das in uns steckt, was sich die Pennäler erst noch „erleben“ müssen.

Ihre und Eure Margarete Brix

P.S. Den Streuselkuchen haben wir am Nachmittag weggeputzt.  Als Hans kam, war nichts mehr übrig und so statteten wir dem neuen Kuchenhaus an der Schlei, oben in Brodersby einen Besuch ab. Einen lohnenden Besuch.

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