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Brief aus Eckernförde – Häppi #159

RudB_Vignette_final_2Moin, moin,
Fiete hat eine Schwester. Elfriede. Alle sagen aber nur Friede, was jedoch hinsichtlich der wörtlichen Bedeutung des Namens völlig in die Irre führt. Friede ist auf Krawall gebürstet. Immer. So auch Mittwochnachmittag. Sie absolvierte einen ihrer regelmäßigen Kontrollbesuche in Fietes Altherrenwohnung, wischte über die Fotorahmen auf dem alten Klavier, öffnete die Spülmaschine eine Spalt breit, schüttelte den Kopf, zupfte an den Gardinen, ging hektisch auf ab und wartete vergeblich auf Fietes Rückkehr von der Toilette. Fiete flieht nämlich jedes Mal auf´s stille Örtchen, wenn Friede einfällt. Er nimmt sich dann seine Oldtimer-Zeitschrift und bleibt, solange es nötig ist. Wohlwissend, dass Friede nicht sehr geduldig ist. Nach zehn Minuten hält sie es erfahrungsgemäß nicht mehr aus, krächzt ihrem Bruder durch die geschlossene Toilettentür gute Ratschläge zu und verschwindet wie ein böser Traum. Mittwoch war es anders. Noch während ihres Kontrollgangs hatte ich auf dem Smartphone die Happy-Edition aus Eckernförde gefunden. Fröhlich tanzende Menschen zu Pharell Williams Welterfolg. Einen Moment wippte ich erfreut mit. Dann aber schritt Friede ein, nahm mir das Endgerät aus der Hand und setzte zu einer Schimpftirade über die inflationäre Verwendung der englischen Sprache auch im eigentlich volkstümlichen Umfeld an. In ihrem Lieblingscafé böte man neuerdings tatsächlich „Coffee to go“ an. Nun ginge sie dort nicht mehr hin und einige der anderen Landfrauen auch nicht mehr. Nicht, dass sie die englische Sprache nicht verstünde, aber hier nach Schleswig-Holstein gehöre sie ebenso wenig, wie diese unsäglichen Hawaiihemden. Die Lautstärke ihres Gezeters und vermutlich auch das Wissen um meine Anwesenheit trieben schließlich Fiete zu uns ins Wohnzimmer. Seine Schwester wirbelte herum, öffnete den Mund und erstarrte. Fiete trug ein verwaschenes T-Shirt mit dem Werbeaufdruck eines Druckerherstellers. Auf seiner Brust war nun unübersehbar „Brother“ zu lesen. Fiete sagte nichts, er bewegte sich nur leicht zu „Happy“, das mein Smartphone erneut abspielte und grinste. Friede sagte: „Das, Fiete, das nenne ich einen Affront.“ Damit drehte sie ihren Kopf ruckartig nach links, schob sich an Fiete vorbei, nicht ohne ihm einen kleinen Schubs zu geben, und verließ uns grußlos. Fiete grinste noch immer. „Ach, Margarete“, sagte er, „dass Friede französisch spricht, macht mich total happy.“
Have a good weekend!
With kind regards
Margarete Brix
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Rasmussen und die Brix. In: „Tod am Strand“ und „Die Schlei-Diva“.
Bei emons erschienen und überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel erhältlich.

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