Brief aus Eckernförde – Tipps dringend erbeten # 48

Eben erreicht mich der Brief aus Eckernförde. Margarete Brix berichtet davon, dass in einer Touristenstadt wie Eckernförde jeder der Einwohner so etwas wie ein Touristenguide ist. Nun hat Eckernförde das Meer. Was haben wir als touristische Attraktion? Die Abtei. Nehmen wir mal an so ein Bauwerk von solch kulturhistorischer Bedeutung läge irgendwo in der Provinz. Vielleicht in der tiefsten Eifel. Jeden Tag hielten hier eine handvoll Reisebusse, hungrige Touristen strömten durch unser Dorf auf der Suche nach einem guten Mittagstisch und Kaffee und Kuchen und Eisbechern. Warum bleiben die Reisebusse und die Touristen in Brauweiler aus? Ich erwarte jetzt keine Antwort und auch die Lektüre des Briefes aus Eckernförde hilft in dieser Frage nicht weiter. Aber in Zukunft sollten wir doch mal ernsthaft über das Thema Tourismus und Brauweiler nachdenken.  (Illustration: Meike Teichmann)

Moin, moin,

Urlauber sind was Wunderbares. Sie gestehen uns Einheimischen eine Kompetenz zu, die wir unter Umständen gar nicht haben. Fühlt sich aber trotzdem gut an. Allerdings ist es auf Dauer unbefriedigend, bestimmte, wiederkehrende Fragen, nicht, oder nicht erschöpfend beantworten zu können.

Den Weg zum OstseeIinformationsCenter weisen? Kein Problem. Auch die Frage nach der nächsten öffentlichen Toilette beantworte ich souverän, zumal wir diesbezüglich in Eckernförde ein sehr gutes Angebot haben. Öffnungszeiten? Nun ja, bei uns in einem Seebad haben die Läden ja beinahe immer auf. Friseurmuseum? Gibt es hier nicht mehr. Eine Ferienwohnung? Da helfen Ihnen die freundlichen Mitarbeiter der Touristik. Ja, hier die Kieler runter, links halten, da sehen Sie dann die Stadthalle, rechts liegen lassen, Richtung Strand gehen und dann sind Sie schon so gut wie da …

Sie wollen kulturelle Highlights? Oder der Hundestrand, der Hochseilgarten, der nächste Italiener. Das erledigen wir doch alles wie im Schlaf.

Heikel wird es aber, wenn ich nach dem besten Eis gefragt werde. Ich esse kein Eis.

Liebe MitbürgerInnen! Es würde mich freuen, wenn Ihr hier Eure Tipps als Antwort posten würdet, damit ich künftig nicht mehr nur mit den Achseln zucken muss.

Eben fragt jemand nach Fischbrötchen. Auch so eine Sache. Wo es das beste Makrelenbrötchen gibt, weiß ich. Aber die Dame fragte nach Bismarckhering. Keine Ahnung. Sie?

Wie schon in der letzten Woche: Genießen Sie den Sommer.

Ihre Margarete Brix

P.S. Die Olympischen Spiele in London. Ja, da sind sie wohl noch zugange. Aber wir haben am Wochenende Piratenspektakel. Sorry. Keine Zeit.

admin

Brauweiler. Stadtteil von Pulheim. Die ehemalige Bendiktinerabtei Brauweiler gehört zu den herausragenden kulturellen Denkmälern des nördlichen Rheinlands. Brauweiler hat ca. 8.000 Einwohner. Dorf mit regem Vereinsleben im Westen von Köln.

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