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Brief aus Eckernförde – Image ist alles #7

(red) Brauweiler und dann immer Richtung Süden. Gestern waren wir auf der Buchmesse in Frankfurt am Main. Gemeinsam mit meinem Kollegen Arnd Rüskamp haben wir  unser Buch „Wild Germany. Wir gehen dort hin, wo es weh tut.“ (Heel Verlag) vorgestellt.  Und wen treffen wir da? Unsere Urlaubekanntschaft Margarete Brix aus Eckernförde in Begleitung  von Kriimalhauptkommissar Hans Rasmussen. Welch ein Bohei, Margarete plapperte gleich los, wie oft sie Frankfurt umrundet hätten undsoweiter. Aber Hans wolle sich ja kein Navigationsgerät in seinem Volvo 240 antun. „Das versaut die Optik“, kommentierte Rasmussen. „Nun seid ihr ja da“, versuchte mein Kollege die Wogen zu glätten. Gemeinsam gingen wir vier Currywurt essen. Wir sprachen über dies und das und wie wichtig eine gute Show auf der Buchmesse sei. Die sei gewissermaßen die halbe Miete. „Das ist nicht nur hier auf der Messe so,  ich kann euch aus Eckernförde Sachen erzählen.“ Ist es in Brauweiler anders? Aber lesen Sie selbst. (Illustration: Meike Teichmann). 

Moin, moin,

heute Mittag habe ich tief durchgeatmet. Ich habe gewinkt, noch ein Handküsschen geworfen und dann verschwand das Gesicht meiner lieben Freundin Marie aus meinem Blickfeld. Pünktlich um 14.19 Uhr rollte der Zug der Nord-Ostsee-Bahn Richtung Kiel. Nach einer schönen Freundinnen-Woche würde Marie am Abend im Schatten des Doms wieder Kölsche Tön hören können und ich das Rauschen des Windes. Was will man mehr.

Nicht, dass Sie mich missverstehen. Marie ist mir stets willkommen. Sie ist ein echter Sonnenschein. Ihre rheinische Frohnatur lockt selbst meinen Mitbewohner Jörn Jensen regelmäßig aus der Reserve. Jörn war 1. Wachoffizier auf einem U-Boot und er ist ein Preuße, einer dem Zurückhaltung und Beherrschung zur Religion geworden sind.  Aber Marie schafft es immer wieder zu seinem heißen Herzen vorzudringen. Als sie im Sommer zu Besuch war, hat sie Jörn überredet, sie zur „Baltic Senior 2011“ zu begleiten, einem Turniertanzwettbewerb für Senioren in Kiel. Ich habe später ein Video gesehen. Jörn war gewissermaßen – außer sich. Hier gibt er seit Jahren den unterkühlten Wikinger und bei Marie mutiert er zum Latin Lover. Man weiß ja nicht, was man glauben soll.

Bevor ich Marie zum Bahnhof  gebracht habe, waren wir noch in Asmussens Hofladen, drüben in Angeln, also auf der nördlichen Seite der Schlei. Ist ein schöner Ausflug via Missunde. Mit der Fähre rüber (die übrigens ab und an auch mein Freund Jörn fährt. Ein kleiner Nebenjob. Er fühlt sich dann wie früher, wie ein richtiger Kapitän. Aber lassen wird das.)  Asmussens Hofladen ist über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinweg bekannt. Der NDR hat mal seine Radfahrerin vom Dienst dahin  geschickt und alle haben geguckt und gestaunt und „oh“ und „ah“ gemacht. Wegen der süßen Küken und Kälber und der selbstgemachten Butter und der leckeren Torten nach Rezepten der Landfrauen. Alles irgendwie gesund und natürlich bio und direkt vom Feld. Richtig romantisch. Marie und ich waren ein bisschen früh und hinten neben der Scheune, da stand ein großer Kühl-LKW mit Werbung für französischen Käse auf der Seite. Und es wurde nichts ein-, es wurde etwas ausgeladen. Da wusste ich auch nicht so genau, was ich denken und glauben sollte.

Ach, wie das eben so ist mit dem schönen Schein. Man ist ja meist ein bisschen geblendet. Ein paar Tage nachdem Marie abgereist war, schlug ich die Zeitung auf.  Sonderseiten, mehrere Sonderseiten. Ich erkannte Carl Benz und den alten Gutenberg und Edison. Wo wären wir ohne deren große Erfindungen? Und dann sah ich einen weiteren Mann, Steve Jobs. Er hat Telefone verkauft und Computer. Also besonders schicke Telefone und Computer. So schick, dass die Leute sagen, das Telefon von Steve Jobs hätte ihr Leben verändert. Jetzt ist der Mann gestorben. Und mit ihm womöglich das Image seines Unternehmens. Vielleicht bleiben am Ende nur Telefone und Computer, statt ei-fons und ei-päts. Es ist wie mit Jörn und dem Kühl-LKW. Wir Menschen lassen uns gern mal einen Apfel für eine Birne vormachen, oder?

Ihre Margarete Brix

Im Namen des Volkes: Ich habe während der vielen Jahre als Richterin die Respekt einflößende Richter-Robe getragen. Wenn ich dann  mit der gebotenen Würde über die Gerichtsgänge wandelte, dann spürte ich die Angst der Täter und die Hoffnung  der Opfer und ich habe stets darauf geachtet, dass die Show gut war und dass mich die Spitzbuben nie ohne Robe sahen. Insofern habe ich für Blender durchaus ein Herz.

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