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Brief aus Eckernförde – Jetzt ist es so weit #44

Auch ich habe in dieser Woche Zeitung gelesen. Leider nur den Lokalteil und die Sportseiten. Brauweiler und BumBumBine. Irgendwie war ich müde nach der Euro und habe ich mich nur noch gefragt: Wie überstehe ich diese Woche? Wann sind endlich Ferien? Mein persönlicher Trugschluß dabei ist folgender. Nicht ich habe sechs Wochen Ferien, sondern nur meine schulpflichtigen Kinder. In diese meine allgemeine Aufmerksamkeitslücke fiel nun die Entdeckung von Higgs. Ab Mitte der Woche flog einem ja auf einmal von überall her das „Gottesteilchen“ um die Ohren. Nun gut, dachte ich, vielleicht ist das so etwas, was alles Irdische zusammenhält. Der Weckruf kam dann heute Morgen aus Eckernförde. Margarete Brix schreibt heute über Higgs und Boson und Meta Börnsen. Nach der Lektüre kam mir ein Gedanke. Wenn denn nun der Stoff wissenschaftlich nachgewiesen ist, der alles zusammenhält, dann brauchen wir das metaphysische Wesen nicht mehr, das angeblich alles geschaffen haben und durch dauerhaften Einsatz von frommen Sprüchen und Weihrauch am Leben halten soll. Aber lesen Sie ruhig selbst, was Margarete aus Eckernförde zu berichten hat. Alle metaphysischen Fragen klären wir später. Nach den großen Ferien. Erst einmal schütze euch Gott auf all euren Wegen. (Illustration: Meike Teichmann)

 

Moin, moin,

schon gehört: Das Gottesteilchen ist gefunden. Höchstwahrscheinlich jedenfalls. Am CERN bei Genf haben die Wissenschaftler Geschichte geschrieben. Ich besprach dieses Thema gestern Morgen im Wartezimmer bei Dr. Petersen mit Meta Börnsen. Meta hat Diabetes und Meta hat Übergewicht. Und Meta hat eine ganz eigene Sicht auf die Dinge im Allgemeinen und auf  das Higgs-Boson – so heißt das Teilchen, das nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannt wurde korrekt – im Besonderen.
„Dass dieses Teilchen irgendwie an der Entstehung der Welt beteiligt sein soll …“, keuchte Meta. „Geschenkt. Ist ja auch wirklich lange her, oder? Was mich wütend macht ist, dass es Menschen wie ich, vielleicht diesem kleinen Pupsteilchen verdanken, fett wie Tonnen geworden zu sein.“
Ich schaute Meta fragend an. „Habe ich gelesen.“ Nachdrücklich stampfte Meta mit Ihrem Stock auf den Wartezimmerboden, sodass schon ein paar andere Patienten von ihren Frauen- und Autofachmagazinen aufschauten. „Dieses Teilchen Gottesteilchen zu nennen, ist eigentlich Blasphemie. Dieses vermaledeite Teilchen ist nämlich dafür verantwortlich, dass alle Objekte eine Masse haben. Also, bitte! Da soll man nicht sauer werden.“
Ich hatte mich noch nicht gefangen und schwieg.
„Dieser Beschleunigungsstreifen da in der Schweiz ist nicht nur aufwändig verbuddelt worden, der ist auch 27 Kilometer lang. Dafür könnte man die A 20 nicht nur weiterbauen, die könnte man auch mit Parkett ausstatten, das sage ich Dir. Aber gut. Das ist ja alles nicht weiter schlimm, wenn die Damen und Herren Doktoren jetzt konsequent weitermachen. Das ist doch alles von unseren Steuern bezahlt.“
„Weitermachen?“ „Ja genau, weitermachen. Ich habe im Physikunterricht gelernt, dass eine Aktion eine Reaktion hervorruft, dass Energie nicht verloren geht und so weiter, Du weißt schon. Da liegt es doch auf der Hand, Margarete: Das Gottesteilchen, das mich fett macht, ist nicht allein in diesem Universum. Es hat eine schlanke Schwester, quasi die Kate Moss unter den Teilchen. Und wenn sie die gefunden haben, …“ Meta grinste übers ganze Gesicht, „dann kann der Quacksalber hier einpacken, dann wird es eine neue Brigitte-Diät mit diesen Teilchen geben und ich werde …“
In diesem Augenblick bog Yasemin, die neue Sprechstundenhilfe um die Ecke. „Frau Börnsen, bitte.“ Meta kämpfte sich vom Stuhl hoch und drehte sich noch mal halb zu mir um. „Denk´ an meine Worte.“ Ich nickte, legte die Eckernförder Zeitung aus der Hand und dachte nach. Über das Universum und überraschende Wendungen zum Guten.

Ihre Margarete Brix

P.S. Es sind Sprottentage! Nicht vergessen!

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