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Brief aus Eckernförde – Deutschland sucht den Super-Moderator #8

(red) Egal, wo die Menschen heute Morgen die Zeitung aufgeschlagen haben – in Brauweiler oder Eckernförde -, auf den bunten Seiten überschlagen sich die Meldungen zu HaPe Kerkeling und Thomas Gottschalk. Kerkeling wolle sich noch nicht als neuer Moderator outen, weil Gottschalk ja nicht ganz freiwillig gegangen sei. So viel Rücksicht unter den Showponies, die sonst gerne mal nach hinten auskeilen, wenn ein Konkurrent sich von hinten anschleicht? Deutschland sucht gerade auf allen Kanälen nach neuen und vor allem fähigen Moderatoren, und Margarete Brix  macht sich dort oben an der Ostsee so ihre ganz eigenen Gedanken: „Casting“ so lautet ihre Lösung.

Moin, moin,

 

es war wohl Ende der Achtziger, als Jürgen von der Lippe mit „Geld oder Liebe“ tief ins Milieu der intellektuelleren Fernsehzuschauer vordringen konnte. Die Mischung aus Gespräch, Spiel und Musik war perfekt für einen entspannten Abend auf dem Sofa und wenn überraschend Freunde kamen, musste man nicht gleich schamesrot die Glotze abschalten. Gut 20 Jahre später moderiert von der Lippe immer noch. Das aktuelle Format heißt „Ich liebe Deutschland“ und wäre ohne Sommermärchen und Schland-Virus nie möglich gewesen. Eine Orgie aus schwarz-rot-gold in den Kulissen, eine Zumutung aus Sternchen und Sternileinchen auf den Promiratebänken und ein Konzept bei dessem Erdenken der niederländische Entertainment-Mogul John de Mol hoffentlich nicht bewusst den Frieden zwischen den beiden Ländern aufs Spiel setzen wollte. Ein neuerlicher Tiefpunkt deutscher Fernsehunterhaltung.

 

Gottseidank, der Spuk ist vorbei, und die Sendung feiert hoffentlich keine Wiederauferstehung. Dieser Tage war dann auch zu lesen, dass sich Johannes Baptist K. von seiner Sendung „Kerner“ verabschiedert. Wie gut. Meine Fernbedienung ist defekt und ich habe beim Aufstehen andauernd Rückenschmerzen.  Von daher fällt mir das Abschalten auch so schwer.

 

Aber, mal ehrlich, werde ich denn beim Umschalten positiv überrascht? Gestern saß ich wieder einen Abend lang in der Ersten Reihe, um dem deutschen Show-Dinosaurier beim „Unglaublichen Quiz der Tiere“ zuzuschauen. Ich werde melancholisch, wenn ich good old Frankie sehe, aber steht es um die werberelevante Zielgruppe? Finden die 14- bis 49-Jährigen den Millionenretter Pilawa besser, der allenfalls als Wurstwerbeikone überzeugt, oder Dirty-Harry, der außer Sarkasmus nur noch seine Legende zu bieten hat.  Demnächst wird mich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Goldbären-Tommy wieder angrinsen. Ich darf dann sehen, wie ein Frührentner amerikanischen Hello-Nice-to-see-yous am Knie rumspielt.

Oder es ist der Retter von Potsdam, Jauch, der Moderatorendarsteller, der eigentlich Bundespräsident ist, jener, der die wundergeheilte Legasthenikerin mit demselben Brustton der Überzeugung zu verkaufen vermag, wie er die 500.000 Euro-Frage wegmoderiert, als sei eine halbe Millionen allenfalls Show-Peanuts. Es ist hoffnungslos. Dr. Wunderwaffe, der Arzt, dem die Fernsehbosse trauen und dessen Programm aus lachen, lachen und lachen besteht? Nö. Der Oberlehrer aus dem Reihenhaus von ein bisschen hart und total vorhersehbar? Wie heißt der noch, irgendwas mit „Berg“? Die hysterische Blonde, die unser schöner Norden ins immer gleiche Freitagrennen schickt? Die Müller vom norfriesischen Bauernhof, die nach dem Grimmepreis glaubt, ihre Sendung sei eine endlose Herrensitzung?  Es bleibt hoffnungslos.

 

Vielleicht Phoenix. Aber wenn ein Moderator so ähnlich spricht, wie der ehemalige Ministerpräsident aus NRW, dann fällt es mir einfach schwer, dem Inhalt zu folgen.

 

Der Bratpfannenfahrer, also der Metzger, der gern geschlagen werden möchte, der sollte mal nach Moderatorennachwuchs fahnden. Das wäre ein Spaß. Vor allem, wenn die Riege der arrivierten Fernsehjungs- und mädels in der Jury säße. Da wäre zumindest ich als Quotenbringerin wieder aus Überzeugung dabei. Es kann natürlich sein, dass nicht ganz Deutschland den Super-Moderator sucht, aber ich, ich würde mich über einen Treffer wirklich freuen. Vielleicht kaufe ich mir aber auch eine neue Fernbedienung. Dann kann ich in den Werbepausen endlich wieder Al Jazeera gucken. Da kann frau wirklich was erleben.

 

Ihre Margarete Brix

 

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