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Brief aus Eckernförde – Zeitgeschehen # 45

Anfang der Woche habe ich schon den Sonnenschirm, der mittlerweile ein Regenschirm war, reingeholt. Mit den Worten „Hat sowieso kein Zweck mehr, ich kenne die Wettervorhersage für die nächsten 6 Wochen in Brauweiler“, habe ich den Schirm im Keller verstaut. Das ist so was von desillusionierend das Internet, ich bekomme dort das Wetter für das nächste halbe Jahr vorhergesagt. Früher haben wir wenigstens noch gehofft. Abends ein Stoßgebet gen Himmel und morgens frischauf aus den Federn.  Während der damaligen Schlechtwetterperioden sind wir erst beim Blick aus dem Fenster eingeknickt. Es gab aber auch Tage, da hat es so auf das Dach über uns gepladdert, dass wir gleich liegengeblieben sind. Es war immer noch Anfang der Woche, da wollte ich mir neue Gummistiefel kaufen. Ich hatte mich gerade stadtfein und wasserdicht gemacht, da sagt meine Tochter. Kauf die doch im Internet, dann wird nur der Paketfahrer nass. Wo sie recht hat, hat sie recht. Außerdem ist jetzt Freitag und Maggie erzählt von so ähnlichen Dingen wie ich gerade. Der Brief aus Eckernförde ist gerade gekommen. Viel Spaß damit. (Illustration: Meike Teichmann).

Moin, moin,

vielleicht mit dem  Südwind (ich sehe das an der Schleswig-Holstein Fahne vor meinem Fenster, woher der Wind so bläst), oder aus einer Stimmung heraus, weht mich bisweilen das ungute Gefühl an, abgehängt zu sein.

Bleiben wir zunächst mal bei der Windrichtung. Während ich den Finger in die Höhe halte, einen Blick auf die Fahne werfe, den Wolken beim Ziehen zuschaue oder die Verklicker an den Masten der Yachten betrachte, informiert sich der größere, weil jüngere Rest der Welt im Internet über diese und andere Rahmenbedingungen des Tages. Im lokalen Ergebnis tut sich das nicht viel, aber meine Nichte kann auch sagen, wie viel Knoten es in Montevideo hat. Über den Nutzen dieser Information lässt sich streiten.

Moderne Zeiten beobachte ich auch auf den Bahnhöfen. Dort hat das human interface in Gestalt eines  touchscreen den Schalterbeamten abgelöst. Manch älteres Semester tut sich mit der Bedienung schwer, während die Kids, die das Ding bedienen könnten, keinerlei Anstalten machen, sich anzustellen. Stattdessen tippen und wischen sie auf ihren smartphones herum und buchen ihre Tickets auf diesem Wege. Auf die grammatisch interessante Kombination aus Frage und Aufforderung  „Hier noch zugestiegen!?, werden dann mobile Endgeräte statt der früher üblichen Fahrkarten hoch gehalten.  Und unsereiner? Abgehängt, wie gesagt.

Gestern allerdings konnte ich hocherfreut feststellen, dass das Zeitgeschehen nicht unbedingt linear verläuft, es scheint Dellen und Kurven zu geben, Wellen und Schlenker.  Ich war losgezogen, um eine leichte Wetterjacke zu erstehen. Dieser Sommer macht das leider zwingend nötig. Im Damenoberbekleidungsfachgeschäft prüfe ich dieses und jenes Modell. Unweit  haben sich wohl Mutter und Tochter zum gemeinsamen Einkauf verabredet. Ich verfolge das Gespräch unfreiwillig und auch nur am Rande. Als ich dann gerade eine taubenblaue Jacke mit gewachstem Baumwollfaden ins Licht halte, reicht die Tochter ihrer Mutter einen Pulli mit großformatigem, floralen Muster in Farben der frühen 50er. Die Mutter wendet sich sichtbar erschreckt. „Also, so alt bin ich ja auch noch nicht“, entfährt es ihr. Die Tochter schaut verblüfft und antwortet kenntnisreich: „Mama, das ist voll stylisch, Omma is´ in.“

Gut gelaunt, Ihre Margarete Brix

P.S. Morgen kommt Dieter Bohlen an den Südstrand. Ist ja auch kein junger Mann mehr. Vielleicht ist Oppa ja auch in.

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