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Neues Löschgerät für Pulheimer Feuerwehr

(v.l.n.r.) Christian Remacly und Wendelin Polich mit der einsatzbereiten E-Löschlanze

Der Löschzug Pulheim der Feuerwehr Pulheim konnte vor wenigen Wochen eine „E-Löschlanze“ zur Bekämpfung von Hochvoltbatteriebränden in Elektrofahrzeugen in Betrieb nehmen. Der Löschzugführer, Brandinspektor Wendelin Polich, ist sichtlich erleichtert, nun ein solches Löschsystem für Pulheim vorhalten zu können.

Schon seit vielen Monaten berät man in den Reihen der Feuerwehr Pulheim, wie man sich für die Brandbekämpfung von E-Fahrzeugen ausreichend und effektiv vorbereiten kann. Dies betrifft sowohl die dazu erforderliche Ausrüstung, als auch den Schutz der damit arbeitenden Rettungskräfte bei gleichzeitiger Berücksichtigung finanzieller Aspekte. „Wir haben uns in unserem Löschzug zunächst einen Überblick über die gegenwärtig auf dem Markt vorhandenen Mittel zur Brandbekämpfung bei solchen Fahrzeugbränden verschafft“, so Polich, „und dann mit unseren Bedürfnissen abgestimmt. Gleichzeitig konnten wir über persönliche Kontakte von vielen Feuerwehren Erfahrungen sammeln und in unsere Entscheidung einfließen lassen. Eine Vorführung unter realistischen Einsatzbedingungen bei einem Kölner Automobilhersteller hat uns dann völlig von diesem Löschgerät überzeugt“.
Wo für die Feuerwehr die Unterschiede zu einem normalen Verbrennerfahrzeug liegen, erläutert uns Polichs Stellvertreter, Hauptbrandmeister Christian Remacly.

„Obwohl es statistisch keinen Hinweis darauf gibt, dass E-Fahrzeuge häufiger brennen als reine Verbrennerfahrzeuge, stellen Brände bei solchen Fahrzeugen doch besondere Anforderungen an die Löschtechnik. Das Problem: Wenn die Antriebsbatterie brennt, kommt es in den verbauten Lithium-Ionen-Batterien zu chemischen Kettenreaktionen. Dabei wird in den einzelnen Zellen Sauerstoff freigesetzt, was die Entzündung einzelner Batteriezellen weiter begünstigt. Dieser Prozess heizt das Feuer unter großer Wärmeentwicklung weiter an. Die notwendige, direkte Brandbekämpfung innerhalb der Batterie ist fast unmöglich, weil die Batteriezellen innerhalb der Batterieeinheit am Karosserieboden des E-Fahrzeuges massiv geschützt verbaut sind. Somit kann Wasser zur notwendigen Kühlwirkung von außen, den inneren Bereich der Batterieeinheit beim Löschangriff so gut wie nicht erreichen“.

Unverändert für beide Fahrzeugarten ist, dass das Löschmittel Wasser – ggf. mit Löschmittelzusätzen – weiterhin die beste Wahl zur Bekämpfung von Fahrzeugbränden ist. Unumgänglich bleibt auch, dass die Löschmannschaften mit einer hochwertigen, persönlichen Schutzausrüstung ausgestattet sein müssen, denn beim Löschen solcher Brände sind die Kräfte in der Regel auch hohen Temperaturen ausgesetzt.

Aufgrund dieser Kenntnisse hat sich der Löschzug Pulheim, so Polich, für eine „E-Löschlanze“ entschieden, um für kommende Einsätze im Stadtgebiet entsprechend ausgerüstet zu sein. Die Spitze einer solchen „E-Löschlanze“ wird bei einem derartigen Brandereignis direkt in die Hochvoltbatterie mittels eines schweren Vorschlaghammers hineingetrieben. Durch die Spitze dringen dann etwa 40 Liter Löschwasser pro Minute direkt zu den brennenden Batteriezellen.
Wegen der hohen Anforderungen an die Robustheit und Sicherheitsanforderungen ist die Löschlanze aus Edelstahl gefertigt und gleichzeitig bis zu 1.000 Volt isoliert. Das ist notwendig, weil die Lanze durch die stark geschützte Außenhaut der Batterieeinheit getrieben werden muss. Aufgrund dieser besonderen Technik war es auch erforderlich, dass alle Löschkräfte des Löschzuges an einer Informations- und Einweisungsveranstaltung des Herstellers teilnehmen mussten, damit ein sicherer Umgang gewährleistet ist. Erst im Anschluss konnte das Gerät dann auf einem Löschfahrzeug verladen werden und steht nunmehr für solche Einsätze im Stadtgebiet bereit.

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