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60 Jahre Dansweiler Ehrenmal und wie es zu dem Ehrenmal gekommen ist

Dansweiler – Am 28 Juni trafen sich ca 50 Dansweiler vor dem frisch restauriertem Ehrenmal. Walter Lugt hatte dazu eingeladen.
„Am Kriejerjedenkmal wed halt jemaat, un d’r Adjudant hät en Jedenkred parat….“ Mit diesen Worten begrüßte Walter Lugt die Anwesenden.

Hier nun ein Ausschnitt der Rede:

„60 Jahre Dansweiler Ehrenmal“.
Bei meiner Recherche für die heute Veranstaltung ist mir aufgefallen, dass die Jahreszahlen mit einer 5 am Ende für Dansweiler und das Ehrenmal eine besondere Rolle spielen.
1945, wir sind 80 Jahre nach Kriegsende
1955, vor 70 Jahre wurde die erste Dansweiler Dorfgemeinschaft gegründet
1965, vor 60 Jahre wurde das Ehrenmal eingeweiht
1975 Pulheim wurde gegründet, in diesem Jahr feiern wir 50 Jahre Pulheim
1985, vor 40 Jahren wurde die Mehrzweckhalle eingeweiht
und
2015, also vor 10 Jahre hat Moritz Große das Bild von den Gefallenen und Vermissten abfotografiert und damit der Nachwelt erhalten.
Das Jahr 1945 spielt natürlich eine große Rolle – wir sind jetzt 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Hätte es den 2. Weltkrieg nicht gegeben, wäre das Ehrenmal vermutlich nicht entstanden. Letztlich sind die beiden Weltkriege der Auslöser für die Errichtung des Ehrenmals.
Vormals fanden Kranzniederlegung für die Dansweiler Gefallenen und Vermissten auf dem gemeinsamen Friedhof für Brauweiler und Dansweiler statt. Das änderte sich mit der Errichtung des Ehrenmals.
Dansweiler hatte in dieser Zeit einen eigenen Ortsvorsteher, Franz Wenzeler. Er hat viele Jahre eine noch heute legändere Rede gehalten. Zunächst auf dem Friedhof und später am Ehrenmal. Die Rede war – heute würde man sagen sehr nachhaltig. Der Text war immer der gleiche: Das führte dazu, dass die damals jungen Leute die Rede mit ihren Redewendungen und ihrem Dialekt auswendig gelernt haben und vortragen konnten.
Einer der das heute noch kann ist Wilfried Nelles. Lieber Wilfried, schade, dass du heute nicht hier sein kannst, vielleicht gibst du uns ja irgendwann eine Kostprobe.
1955 also vor siebzig Jahren entstand die ersten Dansweiler Dorfgemeinschaft. Dieses Gremium hat dann 10 Jahre später den Beschluss für die Errichtung des Ehrenmals gefasst.

Das heißt wir haben in diesen Jahr 70 Jahre Dansweiler Dorf- bzw. Ortsgemeinschaften.
Aus meiner Sicht können wir von unseren Vorfahren wir noch etwas lernen.
Ich zitiere einen Auszug aus der ersten Satzung der Dorfgemeinschaft von 1955:
§§1: Die Dorfgemeinschaft Dansweiler ist ein Zusammenschluss der Dorfbewohner, getragen von den Dorfvereinen zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben.
Jeder Verein bzw. Gruppe entsendet drei Vertreter in die Delegiertenversammlung.
Damals hat man schon gewusst, wie es funktioniert. Also praktisch das Modell was die Stommelner und viele andere seit Jahrzehnten anwenden.
Heute sind viele Vereinsvorsitzende da: Aus meiner Sicht ist das ein Modell was unserem Ort guttun würde – ich kann nur dafür werben.
60 Jahre Dansweiler Ehrenmal
Im Flyer habe ich drei Personen besonders gewürdigt. In erster Linie ist es Hans Zilles, Vorsitzender des Tambourcorps Edelweiß zu verdanken, dass er die Errichtung des Ehrenmals vorgeschlagen und vorangetrieben hat.
Weitere wichtige Personen sind der Gastwirt Josef Ruland (der Großvater von Bodo Bressin) und der Landwirt Henken. Die beiden haben die Organisation übernommen, eine Kasse verwaltet und die Ortssammlungen veranlasst. Aber das allerwichtigste der Zusammenhalt.
Der Landwirt Henken war auch Erfinder.
Er hat das Tempo 30 erfunden, lange bevor sich Tempo 30 etabliert hat. Egal wo er unterwegs war ob Feldwege, Landstraßen oder Bundesstraßen er war ein Hindernis für alle anderen Verkehrsteilnehmer – und das konsequent. Über den ersten Gang ist es bei seinem PKW nicht hinausgekommen.
Gemeinsam hat man aus dem Dorf heraus das Ehrenmal realisiert. Wobei die Gemeinde Brauweiler das Grundstück bereitgestellt hat.
Nach dem Beschluss das Ehrenmal zu errichten, waren noch einige Vorarbeiten notwendig.
So stand etwas unterhalb, dort wo heute der Parkplatz ist „dat ahle Kruxe Hus“ und eine Scheune. Ein dem Zerfall geweihtem altes Fachwerk Haus.
Das Haus musste abgerissen werden, man wollte aber Kosten sparen.
So kam man auf die Idee, der Löschzug Brauweiler macht eine Übung und sollte das Haus anzünden, kontrolliert abbrennen lassen und dann die Reste entsorgen.
Ein Event in Dansweiler – viele Zuschauer hatten sich eingefunden.
Retten, löschen, bergen und schützen das sind die Kernkompetenzen der Feuerwehr. Aber Anzünden war neu im Programm. Mann bemühte sich das Haus in Brand zu setzen – mehrfach. Es gelang nicht – irgendwann gab man auf.
Wenn ich mich noch recht innere hieß der Brandmeister damals der Herr Simon.
Die Geschichte war aber noch zu Ende. Das Haus wurde eingerissen.
Bei Nacht und Nebel kamen die Dansweiler mit ihren Handwagen machte sich an dem Holz zu schaffen und transportierten es ab. (Zur Erinnerung jeder hatte damals einen Handwagen, vom Förster einen Holzschein, um im Wald Holz zum Heizen zu holen.)
Nach wenigen Tagen – wieder bei Nacht und Nebel – brachten alle das Holz zurück.
Was war passiert? Keiner war in der Lage das mehr oder weniger versteinerte Fachwerkholz mit Sägen oder Äxten zu zerlegen und gebrannt hat es auch nicht.

Dann kam der große Tag für Dansweiler. Mit Pauken und Trompeten und viel Prominenz wurde das Ehrenmal am 4. Juli 1965 eingeweiht.
Musikalisch gestaltet von der Bergkapelle Rheinbraun, und dem Tambourcorps Edelweiß. Mit großem Zapfenstreich und Konzert im Saale Ruland.
Auch der MGV-Eintracht hat zum Programm beigetragen.
Ehrengäste waren: Abgeordnete von Bundestag, Landtag, Kreistag und Gemeinderat.
Gemeinde Direktor und stellv. Bürgermeister. Das Lehrkollegium und viele Vereine auch von außerhalb. Dechant Tücking und Pfarrer Hoppe.
Ein besonderer Gruß galt den Eltern, Witwen und Waisen der Gefallen die in dem Glauben gestorben sind ihrem Vaterland gedient zu haben.
Es war ein besonderer Tag für Dansweiler.
Im Jahre 2002 stand die erste große Sanierung des Ehrenmals an. Die Kosten für die Sanierung und ein neues Holzkreuz übernahm komplett die Dansweiler Ortsgemeinschaft, mit dem damaligen Vorsitzenden Franz Krämer.
Im Rahmen einer ökumenischen Feier unter Mitwirkung der Donswieler Trööte, des MGV des TC-Edelweiß und dem Kirchenchor fand an Palmsonntag die Einweihung statt. Festredner waren Bürgermeister Karl Morisse, Pfarrer Heimbach und Pfarrer Wandel.
Seit dieser Zeit gibt es eine Aufgabenteilung rund um das Ehrenmal zwischen der Stadt der Dansweiler Ortsgemeinschaft und dem Dorfverschönerungsverein.
Die Stadt übernimmt die Pflege der Flächen und Beete mit Bäumen und Sträuchern.
Der Dorfverschönungsverein für die Rasenflächen. An dieser Stelle ausdrücklich ein großes Dankeschön an den Dorfverschönerungsverein für die über Jahrzehnte geleistete Arbeit am Ehrenmal.
Die Dansweiler Ortgemeinschaft ist zuständig für die Reinigung des Ehrenmals, kleinere Reparaturen und vor allen Dingen für die Regelmäßige Warten des Holzkreuzes.
Das hieß über Jahre: ausbauen, abschleifen, streichen und einbauen. Hier gilt mein Dank Adolf Krämer und Peter Teantzscher.
Mir scheint es, als wäre diese Aufgabe bei Verantwortlichen keine hohe Priorität.
Im Jahre 2009 stellt die CDU-Fraktion einen Antrag für die Überarbeitung der Grünanlage und die Bereitstellung von 25.000 Euro. Der Antrag findet eine breite politische Unterstützung. Die Grünflächen rund um das Ehrenmal wurden neugestaltet.
Zweimal im Jahr werden am Ehrenmal Kränze niedergelegt. An der Kirchweih und am Volkstrauertag durch die Stadt Pulheim.
Lange Zeit gab es an Fronleichnam eine Prozession mit einer Messe am Ehrenmal. Hier hat sich die kath. Kirche anders entschieden.
Jetzt sind wir im Jahre 2025 angekommen.
Herr Bürgermeister unser Antrag wurde gut abgearbeitet, dafür vielen Dank an sie, an die Stadtverwaltung, den Bauhof und die beauftragten Firmen:
Ja, was wurde gemacht? Zunächst wurde die wuchtigen Sträucher hinter dem Ehrenmal großzügig zurückgeschnitten. Das Ehrenmal aus Naturstein einer Grundreinigung unterzogen. Die Rückseite aufwändig gegen Feuchtigkeit isoliert. Im oberen Teil die Fugen erneuert und die Schriftzüge befestigt. Die Bodenplatten und Treppenstufen teilweise neu verlegt und das ganze komplett ausgefugt.
Der Fahnenmast und das Kreuz neu gestrichen. Die Fahne am Mast ist kein Zeichen für eine nicht gewollte Eingemeindung, es ist auch nicht die Fahne meines Lieblingsvereines, dann wäre da ein Geißbock drauf.
Es ist die Dansweiler Fahne, rut un wies. Übriggens hingen bis in die 60 und Anfang der 70 Jahre an Festen oder Feiertage eine Fahne an jedem Hausgiebel.
Bei dem Ehrenmal gehe ich davon aus das wir abgesehen von der regelmäßigen Wartung des Holzkreuzes und ab und eine Reinigung für viele Jahre Ruhe an unserem Ehrenmal haben werden.

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