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FAB-Kuratoriumsfahrt nach Luxemburg am 22.09.2025 / Europäische Begegnungen

Unter dem Motto „Europäische Begegnungen“ möchte das Kuratorium des Freundeskreises der Abtei Brauweiler (FAB) Kontakte zu europäischen Nachbarländern aufbauen und pflegen, interessante Menschen aus der Kultur- und Politikszene treffen.

Nachdem im Jahr 2023 eine erste Tagesreise nach Belgien, in die Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinschaft Eupen geführt hatte, ging es für die Reiseteilnehmerinnen und Reiseteilnehmer des Kuratoriums des FAB in diesem September in die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg.

Die erste Station der Reisegruppe, zu der u.a. der ehemalige Bundesminister und Ministerpräsident des Landes NRW, Prof. Dr. Jürgen Rüttgers, und die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, gehörten, war die Geschäftsstelle der luxemburgischen Beamten- und Angestellten-Gewerkschaft CGFP (Confédération Générale de la Fonction Publique).

Deren Präsident Romain Wolff begrüßte die 30-köpfige Reisegruppe aus Brauweiler im Sitzungssaal seiner Gewerkschaft und leitete nach einer kurzen Einführungsrede zum eigentlichen Hauptpunkt über, einem Vortrag des ehemaligen luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn. Der Kontakt zu dem 76-jährigen Politiker war durch dessen langjährige Freundschaft mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Abtei Brauweiler e.V., Peter Heesen, zustande gekommen.

Der begeisterte Radsportler Asselborn war zwar durch einen kürzlich erlittenen Rad-Unfall und eine Verletzung am Bein gehandicapt, hatte aber dennoch an dem versprochenen Vortrags-Termin festgehalten.

In seiner leidenschaftlichen Rede, die von den Gästen aus Deutschland mit größtem Interesse verfolgt wurde, ging der sozialdemokratische Politiker vor allem auf die kriegerischen Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen und den russischen Angriff auf die Ukraine ein. Er plädierte dabei für eine allgemeine Anerkennung eines Palästinenserstaates. Eine solche Anerkennung, so Asselborn, sei eine Grundvoraussetzung für einen baldigen Frieden in der Region und für die Beendigung eines Krieges, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden habe.

In Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine warnte Asselborn vor der Aggressionspolitik Putins. Der Kremlchef werde nicht davor zurückschrecken, nach der Ukraine auch andere westliche Staaten in seine Expansionspläne einzubeziehen. Nur der Zusammenhalt der NATO und eine effiziente Aufrüstung der westlichen Streitkräfte könnten das verhindern. Dieser Zusammenhalt innerhalb der NATO sei allerdings durch das wankelmütige Verhalten des US-Präsidenten Donald Trump unkalkulierbar geworden. Europa sei durch die anti-europäische Politik der Trump-Regierung aufgefordert, noch enger zusammenzurücken, was jedoch durch den Rechtsruck in einigen europäischen Ländern und durch den Brexit in Großbritannien nicht einfacher geworden sei.

Im Anschluss an den knapp einstündigen Vortrag Asselborns ging es für die Reisegruppe aus der Abteigemeinde zu einem kurzen Spaziergang durch die schöne historische Altstadt Luxemburgs und zu einem gemeinsamen Mittagsessen in einer typischen Luxemburger Brasserie.

Danach stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Reise-Programm. Claude Wiseler, der amtierende Präsident der luxemburgischen Abgeordnetenkammer, empfing die Gäste aus Deutschland im Parlamentsgebäude zu einem kurzweiligen Besichtigungstermin, der auch in den historischen Teil des Gebäudes führte. Nach einem Exkurs in die Geschichte des Großherzogtums und seiner besonderen Rolle für und in Europa, erläuterte der Christdemokrat Wiseler nicht nur die Funktionsweise der luxemburgischen Innenpolitik, sondern sprach auch über ein ganz besonderes Ereignis, das am 3. Oktober im historischen Saal des Parlamentsgebäudes stattfinden wird: Die Amtsübergabe des regierenden Großherzogs Henri an seinen Sohn Guillaume. Ein royales Ereignis, das von den Medien mit größtem Interesse verfolgt werden dürfte.

Am frühen Abend, nach einem ereignisreichen Tag, ging es für die Reisegruppe aus Brauweiler dann wieder nach Hause. Beim Abschied hatten Peter Heesen und der FAB-Kuratoriums-Vorsitzende Alfried Schmitz allerdings noch ein besonderes Gastgeschenk für Claude Wiseler im Gepäck. Wie zuvor auch schon Jean Asselborn, erhielt der luxemburgische Parlamentspräsident die Buch-Sonderveröffentlichungen zur 1000-Jahr-Feier der Abtei Brauweiler und die Einladung zu einem Gegenbesuch. Schließlich sollen die Besuchsreisen, die das FAB-Kuratorium unter dem Motto „Europäische Begegnungen“ unternimmt, keine Exkursionen auf einer „Einbahnstraße“ sein.

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