brauweilerblog

Solange Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer Brauweiler nur umrunden wollen, gibt es kein Problem. Über Königsdorf, Dansweiler, Glessen und dann über die Bonnstraße bis zur Ecke Aachener – alles kein Problem. Jeder Weg ist geteert und mit Verkehrssicherungsanlagen ausgerüstet. Aber wehe, wenn sich der Velo-Fan dem Ortsrand nähert und nach einem Radweg in Brauweiler sucht. Jeder Fahrradweg endet nach wenigen Metern und die Zweiräder treten in erbarmungslose Konkurrenz mit den Vierrädern.

Das Klima unter den den Verkehrsteilnehmern auf den Dorfstraßen von Brauweiler ist rau. Die Autofahrerinnen und Autofahrer wehren sich gegen jeden Versuch, die Durchfahrt durch den Ort möglichst sicher zu machen. Und selbst die bestehenden Verkehrsregeln werden durch die normative Kraft des Faktischen Tag für Tag außer Kraft gesetzt. Probieren sie bitte mal, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Ort zu halten. Große Abschnitte auf Höhe der Richeza-Schule und hin zur Kreuzung Bernhardstraße/Ehrenfriedstraße sind Tempo-30-Zone. Wer sich jedoch an die Begrenzung hält, wird von seinen Hinterleuten aufs Unflätigste beschimpft und durch zu dichtes Auffahren bedrängt.

Da geraten die Fahrräder schnell außer Acht. Um es deutlich zu sagen, viele kleine und große Menschen haben Angst, die Hauptstraßen mit dem Zweirad zu befahren. Auf dem Asphalt herrscht der nackte Existenzkampf. Es existieren keine Markierungen auf den Straßen, keine Hinweisschilder auf den Fahrradverkehr.  Auf der Bernhardstraße, Ehrenfriedstraße, Mathildenstraße, Donatusstraße, Von-Werth-Straße, Helmholtzstraße und Kastanienallee herrschen unhaltbare Zustände.

Die Fahrradstadt Pulheim (http://www.pulheim.de/rat_und_verwaltung/fahrradstadt/?id=75) listet auf ihren Internetseiten ihre Erfolgsbilanz auf. Brauweiler findet offensichtlich in dieser Bilanz und den Plänen nicht statt. Vor allem in der momentanen Situation hätten Radwege in Brauweiler einen unüberschätzbaren Vorteil: Es würden sich dann bestimmt mehr Menschen aufs Fahrrad wagen und ihren Wagen stehen lassen, um kleine Besorgungen zu machen.