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Bücherstube Brauweiler | Buchtipp der Woche: Maria Theres Mösch. So wie der Maulbeerbaum.

Anzeige Im Milieu hieß die Kölner Oberstaatsanwältin Maria Therese Mösch Zeit ihres Wirkens nur „Bloody Mary“, als Pensionärin schrieb sie einen Roman. „So wie der Maulbeerbaum“ war lange vergriffen und ist jetzt in zweiter Auflage erschienen. Er kommt daher wie ein Kriminalroman, angesiedelt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Die Schauplätze reichen vom Kölner Vringsveedel bis hin zur Arbeitsanstalt Brauweiler. Wir empfehlen diesen locker und leicht erzählten Lesestoff für alle, die sich für lokale Sujets begeistern können.
Der Protagonist Peter kommt um 1880 aus dem Vorgebirge nach Köln. Er sucht Arbeit und Wohnung, um in der großen Stadt sein Glück zu machen. Der Landmann erlebt eine Stadt, die im Umbruch ist. Die Preußen haben die Oberhoheit in der Stadt, der Dom wird endlich vollendet, die Industrie hat sich auch in Köln breit gemacht, aber die Stadt bietet innerhalb der Stadtmauern zu wenig Platz. Also werden die Stadtmauern geschleift, um den vielen Zugezogenen Wohnungen zu schaffen. Nach anfänglichem Glück gerät die Hauptfigur langsam aber sicher auf die schiefe Bahn. Die Industriearbeit ist für ihn keine Option, zu über 80 Stunden Arbeit in der Woche in der Schokoladenfabrik kann er sich nicht durchringen.

Mösch erinnert auch auf spannende Art und Weise an die wechselvolle der Geschichte der 1024 gegründeten Benediktiner-Abtei. Lange war dies  ein geistliches und geistiges Zentrum. Als Napoleon alle Klöster auflöste, wurde Brauweiler zuerst „Bettler-Anstalt“, dann preußisches „Arbeitshaus“. Zu dieser Zeit sollten Säufer, Huren und „arbeitsscheues Gesindel“ an ordentliche Arbeit gewöhnt werden. Aus dem Arbeitshaus wurde 1969 ein „Psychiatrisches Landeskrankenhaus“. Mösch weiß aus ihren Prozesserfahrungen zu berichten, dass sich wohl In den 175 Jahren seit Napoleon sich an den Behandlungsmethoden von Brauweiler – Prügel, Folter, Essensentzug – nicht viel geändert hatte. Nach einer Skandalserie wurde die Landesklinik 1978 geschlossen. Der letzte Chef, von Maria Mösch angeklagt, entpuppte sich vor Gericht als psychisch gestörter Irrenarzt.

Maria Therese Mösch. So wie der Maulbeerbaum. Hahne & Schloemer Verlag. ISBN 978-3-942513-01-2. 10,80 Euro

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