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Brief aus Eckernförde – Ich hab´getanzt heut´Nacht # 52

Eben bekomme ich den Brief aus Eckernförde und will ihn gerade einstellen. Und da fällt mir auf, dass wir heute Jubiläum haben. Unsere Urlaubsbekanntschaft aus Eckernförde schreibt uns seit einem Jahr. Was soll ich sagen: Erst einmal. Danke, Margarete Brix, für diese anregenden Briefe. Eckernförde hat wie Brauweiler eine großartige Attraktion. Die da oben haben die Ostsee, wir haben die Abtei. Eckernförde ist gar nicht mal so viel größer wie Brauweiler und vor allem kleiner als Pulheim mit all seinen Stadtteilen. Mal ist es einfach unterhaltend über den rheinischen Tellerrand nach Norden zu schauen. Talk of Ecktown. Mal ist es aber auch sehr erhellend. Wie gehen die da im Norden mit  Themen wie Städtebau um? Was können wir von den touristischen Profis in der Vermarktung unseres Alleinstellungstatus leren? Was gibt es dort oben für Probleme im Zusammenleben? Es lohnt sich immer, der Blick nach Norden. Und sei es nur wegen dem Amüsemang! Wie heute. Ein Tag, an dem nur getanzt wird. Ohne Rücksicht auf Verluste. Man to. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr mit Maggie. Aber lesen Sie erst mal selbst, was Fiete Burmester zugestossen ist. (Illustration: Meike Teichmann.)

Moin, moin,

wie üblich brütete ich gestern Nachmittag über dem Kreuzworträtsel einer großen deutschen Wochenzeitung. Beim Grübeln und Lösen hin und her gerissen, zwischen Überschwang und Verzweiflung. Es wogte der ewige Kampf zwischen Erinnerung, Vergessen und manifestierter Ahnungslosigkeit auf dem Wissensgebiet der Heldensagen. Dieses Kreuzworträtsel stellt jedenfalls eine der größeren Herausforderungen meiner Freizeitaktivitäten dar und verlangt nach äußerster Konzentration.

Wildes Klingeln und Klopfen an meiner Tür unterbrach diese Konzentration jäh. Der Wunsch nach Einlass war akustisch außerordentlich dramatisch vorgetragen und ich rappelte mich auf. Der Weg zur Tür wurde anhaltend von dringlichem Trommeln untermalt. Als ich die Tür schließlich öffnete, drohte die vorgelegte Kette beinahe gesprengt zu werden, weil sich Fiete unter Einsatz seiner 117 Kilo gegen das Türblatt stemmte. „Fiete“, sagte, ich, „Fiete, du musst einen Zentimeter zurück treten. Die Kette ist auf Spannung. So geht das nicht.“ Es dauerte, aber dann begriff er doch noch.

Nass geschwitzt und mit hochrotem Kopf taumelte mein alter Freund Richtung Fernsehsessel und ließ sich fallen, dass es krachte.

„Du musst mich beschützen. Ich brauche eine Zuflucht“, keuchte der sonst so rüstige Rentner. Ich brachte ihm ein Glas Wasser und einen Betablocker. Und jetzt kommt´s. Nachdem Fiete, der übrigens deutlich jenseits der 70 ist, wieder zu Atem gekommen war, berichtete er von seinen nächtlichen, dem weiblichen Geschlecht geltenden Aktivitäten. Ich erfuhr, dass es schon in den 60ern die Urlauberinnen waren, denen Fiete den Rettungsschwimmer gemacht hatte. Und noch immer gefiel er sich in der Rolle des Ostsee-Gigolos. Das blieb so lange folgenlos, solange die Damen nach 14 wilden Tagen wieder in den Zug Richtung Berlin, Köln oder Stuttgart stiegen. In letzter Zeit aber, entschied sich der ein oder andere weibliche Single, den Koffer nicht wieder zu packen und hier zu bleiben. Ein Ostseebad wie Eckernförde hat ja den zahlungskräftigen, nach Gesundheit und Wellness strebenden Damen auch richtig was zu bieten. Eine Entwicklung, die den Handel freut und Fiete nun zum Verhängnis wurde.

Der Schwerenöter aus Gewohnheit hatte nicht nachgelassen, unter Einnahme kalter Getränke heiße Treueschwüre aufzusagen. Insgesamt drei der verflossenen Romanzen hatten einander kennen gelernt und machten nun Jagd auf den ollen Baulöwen. Inzwischen hatten sie rausgefunden, dass Fiete im Ykaernehus wohnte und hatten ihm unten in der Orangerie aufgelauert. Nur mit knapper Not war er entkommen.

Als es dunkel geworden war, hat sich Fiete runter in seine Wohnung getraut. Er hat sein Namensschild von der Tür entfernt und dem Hausmeister mit der Bitte um Verschwiegenheit eine Flasche Köm in die Hand gedrückt.

Wie diese Geschichte weiter gehen wird, weiß ich nicht. Aber ich halte Sie auf dem Laufenden.

Ihre Margarete Brix , die sich jetzt für den Seniorentanztee einen neuen Kavalier suchen muss. Fiete traut sich nicht raus.

P.S. Geburtsstadt Eckernförde: Es ist vollbracht. Die Entbindungsstation bleibt. Herzlichen Glückwunsch.

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