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Brief aus Eckernförde – Geht´s auch lauter #74

Margarete Brix ist heute aber spät aufgestanden. Eben kam der Brief aus Eckernförde und als ich den Brief überflogen haben, sprang ich mich ein Begriff an. „Grünne Minna“. Letztes Jahr beim Tag der Polizei in Kerpen-Horrem habe ich so ein Gefährt gesehen, einen Opel-Blitz aus dem Jahr 1946. Ob das Ding wohl öfter auch in Brauweiler Halt gemacht hat in den Zeiten des Arbeitslagers und später der Trinkerheilanstalt, als es in Köln noch hieß: „Ab nach Brauweiler“. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, warum die Gefangenentransporter „Grüne Minna“ genannt wurden. Früher  bei den Friedendemos habe ich die Dinger immer nur von weitem gesehen. Und sie lösten in mir genau den Reflex aus, den sie auch auslösen sollten. Bloß nicht in dieser Schüssel sonstwohin abreisen. Mal sehen, was Amtsrichterin a.D. Madame Brix dazu eingefallen ist. Ich wünsche schon mal ein schönes Wochenende.

Moin, moin,

für gewöhnlich pflege ich mit dem Brustton der Überzeugung zu verkünden, die Mär von der guten alten Zeit sei nicht nur eine, nein, sie bliebe auch eine. Zu keinem Zeitpunkt war alles besser als zum Zeitpunkt der irrigen Äußerung, früher sei alles besser gewesen. Auch ganz früher nicht. Wer behauptet, vor dem Urknall seien die Wiesen grüner gewesen, war einfach nicht dabei.

Trotzdem: Früher hatten wir in manchen Fällen die, jedenfalls im Vergleich zu „voll krass“, schöneren Wörter. Ein Bürgermeister, dessen Verhalten man lauter nannte, war ein ehrbarer Mann mit Anstand in Leib und Seele. Der Streifenwagen der Polizei hieß zur selben Zeit Grüne Minna. Und wissen Sie warum? Aus dem einst (um 1900) insbesondere bei Dienstmädchen häufig anzutreffenden Namen Wilhelmine, machten die Herrschaften gern die Kurzform Minna. Der Name wurde der leichteren Rufbarkeit wegen verkürzt, oder „zusammen gestaucht“. Zusammen gestaucht wurden auch die Spitzbuben von den Polizisten, wenn man sie in den grünen Gefangenentransportwagen, die Grüne Minna, verfrachtete.

Und jetzt kommt mir auch endlich eine Idee, welchen Sinn diese Zeilen haben könnten. Wer Lust hat, kann mir via facebook gern alte Wörter schicken. Ich baue sie dann nach und nach in meine Freitagskolumnen ein. Und nachdem wir das nun ausbaldowert haben, ist es Zeit, dass ich mich trolle.

Ihre und Eure Margarete Brix

2 Kommentare to “Brief aus Eckernförde – Geht´s auch lauter #74”

  • Peter Fonda:

    Hallo Brauweilerblogger! Hat es in Brauweiler nach Ende des NS Regimes noch ein „Arbeitslager“ gegeben? Da gab es sicherlich viele graue Zonen und dunkle Stellen, bis in die 80-er Jahre (Psychiatrie) – aber Arbeitslager? Ich dachte die Verwendung direkt nach Kriegsende wäre eher Sammelstelle für displaced persons gewesen.

    Wie kann ein Opel Blitz aus dem Jahre 1946 in den Zeiten des Arbeitslagers in Brauweiler Halt gemacht haben? Nun wurde der Opel Blitz allerdings bereits seit 1930 gebaut (ab 1944 übrigens auch in Lizenz bei Daimler-Benz), also ein älterer Bruder der 46-er Minna hätte durchaus vorfahren können…

    Das „ab nach Brauweiler“ stammt m.E. aus der Funktion als Jugenderziehungsanstalt, Trinkerheilanstalt und Auffangbecken für Prostituierte. Also eine Drohung gegen allgemein ausschweifende Lebensweise und/oder aufsässiges Verhalten. Das ging in den Volksmund ein, hatte auch Jahrzehnte dafür Zeit (seit dem 19. Jh.).

    Gruß Peter

    • Hallo Peter Fonda,

      richtig. Nach dem Einmarsch der Amerikaner wurde der Anstaltskomplex vier Jahre für Unterbringung verschleppter Ausländer herangezogen. 1949 befand sich in der Abtei dann wieder eine Arbeitsanstalt und zwar die „Rheinische Landesarbeitsanstalt“, ein unrühmliches Kapitel, das Ende 1969 endete. Dann erfolgte die Umwandlung in ein Landeskrankenhaus als Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie. 9 Jahre später wurde die Klinik geschlossen.

      Gruß

      Hendrik Neubauer

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