brauweilerblog

Moin Brauweiler. Manchmal liest man etwas. Ein anderes Mal hört man etwas. Und regt sich tierisch auf. Dann passiert etwas direkt vor deinen Augen, dann handelt man ohne Wenn und Aber. In diesem Fall frau. Wir schalten um nach Eckernförde zu Margarete Brix und Captain Fiete Kirk. (Illustration: Meike Teichmann).

Moin, moin,
wir schreiben das Jahr 2013. Dies ist ein Abenteuer ihrer treuen Kolumnistin die mit ihren Freunden Fiete, Fritze und Jörn seit langem unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Also gut, das mit den neuen Zivilisationen ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen und Fiete hat für Captain Kirk sicher ein paar Pfund zu viel auf den Rippen. Aber trotzdem: Bei dem, was unsereiner so erlebt, kann man manchmal schon auf die Idee kommen, in fremde Galaxien vorgedrungen zu sein, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Und das nicht etwa Lichtjahre entfernt, sondern direkt vor der eigenen Haustür. Dabei habe ich als Richterin schon manche Absonderlichkeit betrachten, bewerten und schließlich beurteilen müssen. Überrascht war ich gegen Ende meiner Berufstätigkeit nur noch sehr selten. Manchmal übrigens auch positiv überrascht. Drei oder vier Mal spürte ich Einsicht und Reue. Zwei Mal hat sich ein Täter beim Opfer entschuldigt. Einmal hat das Opfer die Entschuldigung angenommen. Doch davon vielleicht an anderer Stelle. Heute in gebotener Kürze und Sachlichkeit der Bericht meines Abenteuers vom letzten Dienstag. Zur Mittagszeit sitze ich in Vorfreude auf die Vorspeise in einem gastronomischen Betrieb, der mir den Blick auf Schiffbrücke und unseren schönen Hafen ermöglicht. Genüsslich habe ich mir den Gruß aus der Küche, Auberginenroulade mit Ziegenkäsefüllung, auf dem Teller zurecht geschoben und steche mit der Gabel ins erste Röllchen. Da fällt mein Blick auf einen sehr schwarzen, sehr sauberen und die Sicht auf die Capella verdeckenden SUV deutscher Herstellung. Nicht, dass mir diese CO2-Schleudern kein Dorn im Auge wären. Aber ich habe mich trainiert ihren Anblick zu ertragen, ohne Sodbrennen zu bekommen. Das Auto steht nun schon seit knapp zwei Minuten, der V8 läuft. Nicht, dass mich das nicht ärgern würde. Aber ich freue mich so über die Röstaromen der Aubergine. Jetzt öffnet sich das Fenster an der Fahrerseite. Eine üppig beringte Hand erscheint, ein Aschenbecher und zack liegen die Kippen auf der Straße. Nicht, dass ich nicht innerlich nach einem Knüppel greifen würde. Aber Fiete legt beruhigend seine Hand auf meinen Arm. Das Fenster surrt hoch, die Tür öffnet sich und ein kleiner Hund springt raus. Er läuft zielsicher hinüber zu einer der Bänke, schnüffelt, pinkelt, hockt sich hin und hinterlässt einen Haufen, der in der Größe zum SUV passt. Dann zerrt es an seinem Hals, denn der Hund ist angeleint und die mir schon bekannte, beringte Hand zieht den kleinen Liebling zurück ins Warme. Soweit meine sachliche Schilderung des kleinen Abenteuers. Im Anschluss wurde es turbulent und es ist gut, dass ich keinen Faser dabei hatte wie einst Spock und Kirk. Den Besitzer der beringten Hand habe ich verbal vernichtet und angezeigt habe ich ihn auch. Alles in bester Ordnung also. Leider hat Fiete meine Vorspeise aufgegessen. Aber manchmal muss man eben Opfer bringen.
Ihre und Eure Margarete Brix
P.S. Samstag um 15.00 Uhr begleite ich die Enkelin meiner Nachbarin Rosi ins Theater. Großes Theater für kleine Leute. Cordula Thonett zeigt in der VHS  „Das Geschenk“. Für Kinder ab 3. Da passe ich gut hin. “ Mai Shugar“, die Heldin des Stücks, muss nämlich auch Opfer bringen.
Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-Himmel. In: Tod am Strand.
Soeben bei emons erschienen und erhältlich überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel.