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Nichts Neues im Friedhofskonzept der Stadt Pulheim – Offener Brief der Initiative Zukunft Friedhof

Am 10.10.2016 erreichte uns ein offener Brief der Initiative Zukunft Friedhof (IN ZukFried), der zugleich an den Bürgermeister, die Ratsfraktionen und die Presse ging. Hier stellt die Pulheimer Initiative folgende Forderungen auf:

– Ablehnung der vorliegenden Beschlussvorlage der Verwaltung durch den Rat der Stadt Pulheim
– Keine Einrichtung von „gelben Flächen“
– Keine Umbettungen (Störung der Totenruhe)
– Leere Grabstellen sollen auch mit neuen Grabtypen belegt werden können
– Friedhöfe sollen soziale, kulturelle und ökologische Bedarfe der Bevölkerung erfüllen und haben Vorrang vor kommerziellen Interessen

Wir dokumentieren den kompletten Brief hier:

Warum will die Stadt Pulheim soviel Geld an falscher Stelle ausgeben?

Bei Studium des „neuen“ Friedhofskonzepts kommt man auch zu neuen Einsichten:
Ich habe immer geglaubt, die Stadt ist fast pleite und kämpft für einen ausgeglichen Haushalt? Nun ist man scheinbar bereit, zur Durchsetzung des neuen Friedhofkonzepts, das fast alle Friedhöfe im Stadtgebiet massiv einschränkt und flächenmäßig verkleinert,
viel Geld in die Hand zu nehmen, das man eigentlich nicht hat.
Und das kommt so:
Nach unserer Schätzung sind rund 1/3 der über 7.500 Grabstätten, also ca. 2500 Grabstätten von einer „Umbettung“, betroffen. Durchschnittlich anzunehmende Kosten je Grabstätte ca. 2.500€.
Nimmt man weiter an, dass nur ca. 10% von diesen 2.500 Grabstätten umgebettet werden müssen, sind dies Kosten von über 600.000€ (2.500 x 2.500 x 10%), die von der Stadt zu tragen sind. Von der Gefühlswelt der Angehörigen bei einer solchen Aktion einmal ganz abgesehen. Ob in diesen Fällen die Störung der Totenruhe obliegt einer rechtlichen Prüfung!

Eigentlich hat die Stadt „eine besondere Verantwortung, das Kulturgut Friedhof als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge zu erhalten und die sozialen, ökologischen und kulturellen Wirklichkeiten der Friedhöfe für die Zukunft zu sichern,“ so der deutsche Städtetag.
Soziale, ökologische oder kulturelle Wirklichkeit in Pulheim? Fehlanzeige!

Die Stadt Pulheim setzt die ökonomischen, also wirtschaftlichen Interessen an die erste Stelle. Dies wird deutlich an dem im Frühjahr 2016 vorgelegten Gutachten, welches den Titel trug: „Immobiliennutzungskonzept … .“ Im Plan „Friedhof Blumenstraße“ wurden anfangs bereits Häuser auf die gelb markierten Flächen eingezeichnet. In Geyen ist ein Eckgrundstück, dass an ein weiteres riesiges Grundstück grenzt und deshalb als „Sahnestück“ bezeichnet werden kann, betroffen. Deutlicher kann man wohl nicht bekunden, dass es im vorliegenden Konzept um reinen Kommerz und Flächengewinn geht!

Was ist also neu am „neuen“ Friedhofskonzept?

Dass man von der unhaltbaren und unverschämten Formulierung, dass eine Bestattung in einem Familiengrab nicht mehr, oder nur bis maximal 2020 möglich sein soll, nun großmütig abrückt? Oder der „Verzicht“ auf einige Gräber in Stommeln? Oder dass Parkplätze und Materiallager aus der Friedhofsunterhaltung herausgenommen werden? Oder dass nun doch alle Trauerhallen erhalten bleiben sollen, weil sonst „Völkerwanderungen“ erfolgt wären?

Es ist also so gut wie nichts „neu“ an dem vorliegenden Konzept, dass sich jetzt „Friedhofskonzept für die Friedhöfe der Stadt Pulheim“, nennt! Aufgrund massiver Proteste der Bevölkerung wurden nur die unhaltbaren und unzumutbaren Dinge abgemildert, alles andere ist Kosmetik! In der Öffentlichkeit wird mit Überschriften wie: „Stadt ändert ihr Konzept“ der Eindruck erzeugt, dass nun alle Einwände der Bürger berücksichtigt werden.

Sehen unsere Vertreter im Rat nicht, dass durch den „Kahlschlag der Verkleinerung“ die Friedhöfe in Pulheim immer unattraktiver werden? Verstehen sie nicht oder wollen sie nicht verstehen, dass Bürgerinnen und Bürger noch heimatverbunden sind und nicht in anderen Städten beerdigt sein möchten, sondern möglichst nah an ihrem Wohnort? Verstehen sie nicht, dass bei diesem Thema nicht die Ökonomie an erster Stelle stehen darf? Friedhöfe sind mehr als nur Beisetzungsorte für Tote! Sie sind insbesondere auch Orte der Lebenden!

In den gelb gekennzeichneten Flächen werden keine neuen Bestattungen durchgeführt, die Pflege durch die Stadt wird nach und nach eingestellt. Nicht jedes dort befindliche Grab wird verlängert durch Zweitbelegungen. Jeder kann sich vorstellen, wie die einst von den Angehörigen liebevoll ausgesuchte, schöne oder idyllische Grabstelle in einigen Jahren aussehen wird! Wer will schon in einem ungepflegten Niemandsland oder auf einem „Rumpffriedhof“ die Grabstätte seiner Lieben pflegen, oder selbst als Letzter seine Ruhestätte finden? Die wesentlichen Knackpunkte bestehen also weiter.

So räumt der Gutachter auf Seite 6 seines Gutachtens selbst ein:
„… Selbstverständlich sind hierbei große Unsicherheitsfaktoren vorhanden, die eine Zukunftsplanung sehr spekulativ machen. Von daher muss mit einer großen Bandbreite der späteren tatsächlichen Nachfrageentwicklung gerechnet werden“.

Und auf Seite 3:
„… Demnach sind die für die nächsten 20 Jahre prognostizierten Effekte eher für das Jahr 2051 zu erwarten.“

Niemand, weder Gutachter noch Verwaltung oder Stadtrat, kann die Entwicklung der nächsten 20-30 Jahre voraussagen. Daher sollte eine Friedhofsplanung mit Augenmaß erfolgen und in diesem Fall auf die Gefühle und Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern mehr Rücksicht nehmen.

Also, was drängt die Stadt zum derzeitigen Zeitpunkt eine solche Entscheidung zu treffen, statt die Ereignisse abzuwarten, Ideen zu entwickeln und unterschiedliche Grabtypen harmonisch zu verbinden?

Daher stellt die „Initiative Zukunft Friedhof“ folgende Forderungen:

Ablehnung der vorliegenden Beschlussvorlage der Verwaltung durch den Rat der Stadt Pulheim
Keine Einrichtung von „gelben Flächen“
Keine Umbettungen (Störung der Totenruhe)
Leere Grabstellen sollen auch mit neuen Grabtypen belegt werden können
Friedhöfe sollen soziale, kulturelle und ökologische Bedarfe der Bevölkerung erfüllen und haben Vorrang vor kommerziellen Interessen

Initiative Zukunft Friedhof (IN ZukFried)
Theodor Bayard
10.10. 16

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