Archiv für die Kategorie „Kunst“
Synagoge Stommeln – Walid Raad & SITU Studio | Those that are near. Those that are far
2016 wird die Ausstellungsreihe in der Synagoge Stommeln mit dem Projekt „Those that are near. Those that are far.“ von Walid Raad und SITU Studio fortgesetzt. Die offizielle Eröffnung hat in Anwesenheit des Künstlers stattgefunden. Bürgermeister Frank Keppeler hieß Walid Raad und alle Besucherinnen und Besucher willkommen und würdigte die Arbeit: „Der erste Eindruck ist überwältigend. Wer in die Synagoge kommt, dem ist der normale Zugang zum Innenraum verwehrt, man muss auf die Empore ausweichen. Aber von oben erschließt sich ein atemberaubendes Bild. Der Innenraum scheint zu einem „Außen“ geworden zu sein. Mond- oder wüstenartig erstreckt sich etwas, das an eine Trümmerlandschaft, an eine Fluchtsituation oder eine Ausgrabungsstätte erinnert. Mittendrin scheint ein Tunnel in nicht einsehbare Tiefen zu führen. Es ist unklar, wozu er dient. Hier ist unsere Vorstellungskraft gefragt. Es war viel Arbeit. Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt.“
Das Synagogenprojekt in Pulheim-Stommeln hat im Verlauf seiner inzwischen 25-jährigen Ausstellungsgeschichte mit zahlreichen künstlerischen Auseinandersetzungen zu einer Kultur der Erinnerung beigetragen und wird regional wie international mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Walid Raad ist Künstler und hat eine Professur für Kunst an der Cooper Union (New York, USA). Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören „The Atlas Group“, ein fünfzehnjähriges Projekt zur zeitgenössischen Geschichte des Libanon (1989-2004) und die aktuellen Langzeitprojekte „Scratching on Things I Could Disavow“ und „Sweet Talk.
Raad hatte Soloausstellungen im Louvre (Paris), im Museum of Modern Art (New York), in der Kunsthalle Zürich (Schweiz) und in der Whitechapel Art Gallery (London). Seine Werke wurden außerdem auf der Documenta 11 und 13 in Kassel gezeigt, auf der Biennale von Venedig , auf der Whitney Biennale 2000 und 2002 (New York), sowie in zahlreichen anderen Ausstellungsorten in Europa, dem Nahen Osten und Amerika.
Raad wurde mit dem vielen Preisen ausgezeichnet.
SITU ist ein interdisziplinär arbeitendes Projektstudio für Planung, Visualisierung und Raumanalyse, das 2005 gegründet wurde. Das Unternehmen mit Sitz in Brooklyn, New York, hat sich der Innovation in angewandter Forschung, Materialversuchen und Großkonstruktionen verschrieben. SITU sucht und erforscht in unterschiedlichsten Disziplinen Möglichkeiten, sozial und kulturell relevante Arbeiten zu schaffen, die Neuland in Kunst, Architektur und Design betreten. SITU gliedert sich in drei Abteilungen: ein Architektur- und Designbüro, eine auf digitale Produktionen spezialisierte Werkstatt und eine Forschungsabteilung, die sich interdisziplinär mit Raumfragen und -lösungen auseinandersetzt. Arbeiten von SITU wurden u.a. im Museum of Modern Art und im Guggenheim Museum, New York gezeigt.
Ausstellungsort: Synagoge Stommeln, Hauptstraße 85 a, Pulheim
Laufzeit: bis 25. September 2016
Öffnungszeiten: Freitag, 15-18 Uhr, Samstag, Sonntag 13-18 Uhr und nach Vereinbarung
Das Projekt von Walid Raad und SITU Studio wird von der Kunststiftung NRW und dem Landschaftsverband Rheinland gefördert.
Foto: © J. Hannapel.
art’pu:l – Messe für zeitgenössische Kunst in Pulheim
Odo Rumpf (Das Foto zeigt seine Arbeit: BURNING MAN, 2013, Paletten und Holz-Fundstücke, verschraubt, 350cm x 600cm x 200cm) ist einer der 100 Künstlerinnen und Künstler, die sich bei der art’pu:l 2016 vorstellen.
Zum 6. Mal präsentiert die art’pu:l von Donnerstag, 26., bis Sonntag, 29. Mai, aktuelle internationale Kunst in den ehemaligen Industriehallen des Walzwerks in Pulheim. Die erfolgreiche Verbindung zwischen exklusivem Teilnehmerfeld und einem außergewöhnlich atmosphärischen Ort wird durch die stetig wachsende Besucherzahl bestätigt. Inzwischen ist die Messe mit 100 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland eine feste Größe im rheinischen Kunstgeschehen. Die Veranstalter haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 300 europaweiten Bewerbungen ausgewählt. Die Kunstfirma a2b freut sich, gemeinsam mit dem lokalen Partner WzK01 auf spannende Messetage in den 4.000 qm großen Hallen des Walzwerks. Die Stadt Pulheim trägt das Projekt mit, indem sie einen Kunstpreis auslobt und ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro zur Verfügung stellt. Eine Jury wird die Arbeiten bewerten und über die Preisverleihung entscheiden.
Weitere Informationen findet man auf der Homepage: www.artpul.de
In der Sonderausstellung art’pu:l spot mit dem Titel „Im Moment“ steht die Veränderung im Vordergrund.
Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf Künstlerinnen und Künstler freuen, deren Werke und Vorgehensweisen bewusst mit dem Moment des Werdens und Vergehens, dem Vergänglichen arbeiten. Man darf gespannt sein.
Musikalisch wird es Darbietungen unter der Überschrift „art’pu:l performing – Tonkunst fernab vom Mainstream“ geben. Nach den visuellen Eindrücken der bildenden Kunst können die Besucher die musikalischen Impressionen auf sich wirken lassen. Dann heißt es: Augen zu und genießen.
Zu den Höhepunkten gehören die Messeführungen von Jo Pellenz, der mit viel Hintergrundwissen Kontakt zu Künstlern und Werken vermittelt und damit Brücken zwischen Kunstschaffenden und Kunstinteressierten baut.
Die Messe art’pu:l Pulheim ist eine Kunstmesse für zeitgenössische Kunst. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler präsentieren Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Installation in Einzel- und Galeriekojen. Die art’pu:l Pulheim versteht sich als Verkaufsmesse wie auch als Informations-und Kontaktstelle für Kunstinteressierte, Käufer und Kunstschaffende.
Die Veranstalter der art’pu:l – allesamt selbst Künstler und mit den Marktbegebenheiten vertraut – haben einen Kunstmarktplatz für zeitgenössische Kunst geschaffen, der sich an den existentiellen Bedürfnissen von Künstlern und Vermittlern orientiert. Entstanden ist eine gut frequentierte, qualitativ hochwertige Plattform zur Selbstvermarktung mit Teilnahmekonditionen, die für jedermann bezahlbar sind.
Das Walzwerk Pulheim fördert den Austausch von kreativen und konstruktiven Köpfen im Kölner Nordwesten. Es bietet zahlreichen Künstlern und Unternehmen Raum, so z.B. Kunst- und Kulturveranstaltungen, einem überregional renommierten Theater, der Walzwerk Kunst Kommune Wzk01 ebenso wie einer Weingalerie und einem Bistro, einem Schwimmbad und einer technischen Fachhochschule. Noch bis Anfang der 90er Jahre wurde hinter den 100 Jahre alten stilgetreuen Gründerzeitfassaden und den puristisch-transparenten Dachkonstruktionen aus Glas- und Stahl kaltgewalztes Bandeisen hergestellt.
Veranstalter ist die kunstfirma a2b, Gummersbacher Straße 27, 50679 Köln, Tel., 0151 217 803 95;
E-Mail: artpul@kunstfirma.eu
VERANSTALTUNGSORT: Walzwerk Pulheim, Rommerskirchener Straße 21.
Synagoge Stommeln – Tony Cragg | Ausstellung
Der in Wuppertal lebende englische Bildhauer Tony Cragg setzt das Synagogenprojekt 2015 fort. Bis Sonntag, 27. September, ist seine Arbeit freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr zu sehen.
Cragg ist der inzwischen 23. Künstler, der der Einladung gefolgt ist, ein Werk für die Synagoge zu entwickeln. Nach Gregor Schneider, der im Vorjahr die Außenfassade der Synagoge zur Unkenntlichkeit verändert hat, geht Cragg wieder in den Innenraum, wo er mit zwei neuen Werken überrascht: „Line of thought“ und „Pair“- eine zweiteilige Arbeit, die nicht nur durch ihre Größe beeindruckt, sondern auch dadurch, wie sie in einen spannungsvollen Dialog mit dem kleinen Raum stehen.
Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren, studierte u. a. am Royal College of Art, London. Ende der 70er Jahre siedelte er nach Wuppertal um. Seit den 1980er Jahren ist er auf internationalen Ausstellungen vertreten wie der Kasseler documenta 1982 und 1988. Bedeutende Solo-Ausstellungen hatte er u.a. im CAFA Museum in Beijing (2012), im Louvre, Paris (2011), der Tate Gallery Liverpool, UK (2000), im Museo Nacional Centro de Arte, Reina Sofia, Madrid (1995), im Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven (1991) und in der Tate Gallery, London (1989). 1988 vertrat er England auf der Biennale in Venedig und wurde mit dem Turner-Preis (Tate Gallery, London) ausgezeichnet, 2008 mit dem Praemium Imperiale für Skulptur (Japan). Von 2009 bis 2013 war er Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, zu deren Ehrenmitglied er Anfang Februar ernannt wurde. 2006 erwarb Cragg in Wuppertal einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden und eröffnete darin im September 2008 den von ihm aufgebauten Skulpturenpark Waldfrieden.
Craggs frühe Skulpturen sind von den Umbrüchen geprägt, die Arte Povera, Minimal und Land Art in der plastischen Kunst ihrer Zeit verursachten – er stand zunächst vor allem der Konzeptkunst nahe. Fundstücke und Fragmente – Holz oder Plastikscherben – wurden zu Stapeln getürmt, auf dem Boden oder der Wand zu neuen Formen arrangiert – als Skulpturen, die Prinzipien der Malerei folgen. Mitte der 80er Jahre beginnt Cragg, neue Wege zu suchen, er wendete sich verstärkt der Natur und organischen Gebilden zu. Statt vom Material, das er vorfindet, geht er nun von Material aus das er formend gestaltet. Prozesshaftes, Bewegung, Veränderung und Wandel werden dabei zu zentralen Gestaltungselementen, die biomorph anmutende Formen entstehen lassen, – gedrehte, durchbrochene, gestauchte Formen. In all ihrer Abstraktheit wirken seine Skulpturen wie organische Gebilde, die noch nicht vollständig durch die Natur ausgeformt wurden, sondern sich in einem Prozess der Metamorphose befinden und an evolutionäre Prozesse denken lassen.
Foto © pulheim.de
Abtei Brauweiler – Vortrag: Gerettet. Graf Wolff Metternich und die Mona Lisa. Deutscher Kunstschutz 1940 bis 1942
Wenige Tage vor Kriegsausbruch am 1. September 1939 wurde das seit Ende des 18. Jahrhunderts im Louvre befindliche weltberühmte Gemälde „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci mit Tausenden anderen Kunstwerken evakuiert. In Frankreich waren bereits längere Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sorgfältige Maßnahmen getroffen worden, um im Kriegsfall die Kunstschätze der staatlichen Museen zu sichern. Die schnelle Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen führte jedoch dazu, dass die Depots in abgelegenen Schlössern in die Hände der Besatzungsmacht fielen.
Eine kleine Gruppe von rheinischen Kunsthistorikern wurde im Sommer 1940 von der militärischen Verwaltung beauftragt, die Bergungsmaßnahmen zu überprüfen, fortzusetzen und die Depots vor Truppenbelegungen zu schützen. Die Leitung hatte Franziskus Graf Wolff Metternich (1893–1978) als „Beauftragter für Kunstschutz beim Oberkommando des Heeres“. Der Professor für Kunstgeschichte und Chef der rheinischen Denkmalpflege nahm den Auftrag des Kunstschutzes im Sinne der Kunst wahr und verhinderte mit großem Engagement, dass die staatlichen Museen von den Besatzern geplündert wurden. Doch die Aussichten für „Mona Lisa“ und andere Werke waren düster, als sich nach zwei Jahren diejenigen gegen Wolff Metternich durchsetzten, die systematisch Kunstraub betrieben und vollgefüllte Züge nach Deutschland schickten.
Es referiert Henrike Bolte M. A., Historikerin und wissenschaftliche Volontärin beim LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum.
Mittwoch, 27. April 2016, um 18 Uhr,
im Äbtesaal des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
Walzwerk Pulheim – Atelier 50: Ausstellung mit Bildern von Winand Mausbach
Ein Chronist seiner Zeit
Vom 22.April bis zum 1.Mai findet im Walzwerk-Atelier 50 in Pulheim eine Ausstellung mit Werken des Zeichners und Malers Winand Mausbach statt. Die Ausstellung wird am Freitag, 22.April, 19 Uhr, eröffnet. Winand Mausbach war ein Chronist seiner Zeit und Stommelner Bürger. Er ist am 20.April 2000 gestorben. Im Juli wäre er 100 Jahre geworden. Mit seinem unverwechselbaren Stil hat er Landschaften und Architektur im Rhein-Erft-Kreis gezeichnet und gemalt. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Projekt der Rheinischen Fachhochschule Köln, die einige Bilder des Künstlers Digital und als 3D Bilder aufbereitet hat. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Heimatmuseum Stommeln und dem Kuratorium Sammlung Winand Mausbach und der WzK01 ausgerichtet. Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten:
Samstag 15 bis 18 Uhr
Sonntag 11 bis 18 Uhr
Dienstag bis Freitag 16 bis 20 Uhr
Walzwerk-Atelier 50, Rommerskirchener Str. 21, Pulheim, www.walzwerk.de
infokunstinitiativewzk@gmail.com;
Abtei Brauweiler – Performative Erzählungen | Arbeiten der französischen Künstlerin Mathilde Rosier
Performative Erzählungen. Ausstellung im Rahmen der Reihe spiritual ground.
Bis 17. April 2016. Winterrefektorium der Abtei Brauweiler.
Die französische Künstlerin Mathilde Rosier arbeitet medienübergreifend in den Bereichen Videokunst, Performance, Objektkunst und Malerei. Viele ihrer überaus poetischen Rauminstallationen und begehbaren Environments entfalten sich im Spannungsfeld von figurativer Zeichnung, Malerei, Objektkunst, Film und choreografisch angeleiteten Performances mit Tänzern und Schauspielern. Zeichnungen werden mit skulpturalen Assemblagen und filmischen Sequenzen kombiniert oder mit performativen Handlungen der Künstlerin untermalt.
Rosiers Environments sind zumeist performative Erzählungen zwischen Realität, Fiktion und Traum, in denen sich archaische Rituale und unbewusste Sehnsüchte und Wünsche spiegeln. Häufig wiederkehrende Motive in ihren Arbeiten verweisen als ‚Urbilder‘ auf die vielfältigen Quellen der Künstlerin, die sowohl auf Sigmund Freuds psychoanalytische Traum- und Symboldeutung rekurrieren, als auch inspiriert sind durch kulturhistorische Artefakte und Funde bei historischen Ausgrabungen.
Mathilde Rosier (*1973 Paris) studierte von 1991–1994 zunächst Wirtschaftswissenschaften an der Dauphine Universität in Paris und schloss von 1997–1999 ein Kunststudium an der École Nationale Supérieure des Beaux Arts u.a. bei Christian Boltanski in Paris an. Sie war mit Einzelausstellungen und Performances im Camden Arts Centre London, im Kunstverein Hannover sowie im Musée Jeu de Paume Paris zu sehen. Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen u.a. in der Galleria de Arte Moderno in Mailand, dem Kunsthaus Graz, dem Abteiberg Museum in Mönchengladbach, der Staatsgalerie Stuttgart und der Kunsthalle Baden-Baden teil. Mathilde Rosier lebt und arbeitet im französischen Burgund und Berlin.
Ausstellung bis 17. April 2016
Winterrefektorium der Abtei Brauweiler
Öffnungszeiten:
Di bis So 14.00-17.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Montags geschlossen
Eintritt frei
Kultur in der Abtei Brauweiler
Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim
Tel. +49-2234-9854240
Foto: »All the Time I Walk with Time«, 2010, Performance, Museum Abteiberg Mönchengladbach/ Transfer France-NRW © Courtesy Kadel Willborn, Düsseldorf und die Künstlerin. Foto: Detlev Illgner
Schaumagazin Stiftung Kunstfonds- Finanzierung gesichert
Der Ausbau des Schaumagazin auf dem Gelände der Abtei Brauweiler ist finanziell gesichert, berichtet die Kölnische Rundschau am 14. Januar 2016. Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) übernehmen je ein Drittel der Baukosten von 7,5 Millionen Euro.
Das Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds betreut die künstlerischen Lebenswerke national bedeutender bildender Künstler der jüngeren Zeit. Das Depot, das Kunstwerke aufnimmt, inventarisiert, sie erforscht und öffentlich hält, wird nun um ein Schaumagazin erweitert, damit die Inhalte des Künstlerarchivs auch dem breiten Publikum gezeigt werden können.
Freundeskreis Abtei Brauweiler – Kulturvorschau 2016
Das seit 2014 in Brauweiler stattfindende Europäische Festival für zeitgenössische geistliche Musik – Musica Sacra Nova – wird in diesem Jahr vom 19.-21. Mai wieder jungen, begabten Komponisten ein Podium bieten. Aus den zahlreich eingegangenen Kompositionen werden die preisgekrönten Werke für A-cappella-Chor und Orgel in der Abteikirche von herausragenden Künstlern teilweise uraufgeführt. Dieses Jahr dabei sind der international renommierte lettische Chor „Kamer …“, der „Mädchenchor am Kölner Dom“, Dominik Sustek und Michael Utz an der Orgel.
DasOpen-Air Musikfestival classic nights bietet vom 25.August.-04.September 2016 mit sechs ganz unterschiedlichen Konzerten wieder besondere musikalische Highlights. Die mit ‚Liebesschwüre und Höllenfahrten‘ betitelte „Nacht“ verspricht einen Parforceritt durch die Gefühle! Das Internationale Opernstudio Köln singt bekannte Arien und Ensembles aus Don Giovanni, La Bohème und Carmen.
Das WDR Funkhausorchester und Adrienne Haan lassen bei einer ‚Soirée Francaise‘ die schönsten Lieder berühmter Chansonniers wie Jaques Brel, Edith Piaf u. a. wiederaufleben. Umrahmt wird dies mit stimmungsvollen Orchesterwerken von Ibert und Debussy. Eine neu eingeführte, breitere Preisstaffelung (10-42 €) macht diese classic nights noch attraktiver.
Eine Trilogie zum Thema ‚Totentanz‘ setzt mit einer Ausstellung, einer Lesung und einem Konzert herbstliche Akzente. Die Trilogie startet mit einer Schau des Bilderzyklus „Tailfinger Totentanz“ des Künstlers Helmut Anton Zirkelbach. Ein weiteres Highlight ist hier das Konzert mit dem ECHO prämierten Minguet Quartett, welches das Thema musikalisch interpretiert.
Informationen über das vollständige Programm www.abtei-brauweiler.de. Das gedruckte Jahresprogramm erhalten Sie in der Abtei Brauweiler, den Vorverkaufsstellen sowie über unsere Geschäftsstelle unter der Rufnummer (0 22 34) 98 54 240.
Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim-Brauweiler
Tel.(0 22 34) 9854 240
Fax (0 22 1) 8284 – 2633
E-Mail: Abtei-Brauweiler@lvr.de
Homepage: www.abtei-brauweiler.de
Nikolausmarkt Brauweiler – Reaktionen auf die Ausstellung „Standpunkte“
Wir haben im Vorfeld berichtet, wen Kurator Holger Hagedorn alles aufgeboten hat, um die diesjährige Kunstausstellung „Standpunkte“ während des Nikolausmarktes rund um die Abtei zu bestreiten. Der Kölner Stadtanzeiger schrieb unter der Überschrift „Zwölf namhafte Künstler widmen sich dem Thema Flüchtlinge“: „Bereits die erste Arbeit, die dem Betrachter beim Eintreten ins Auge fiel, hatte es in sich. In einer Kooperation hatten mehrere Künstler zusammen mit Kurator Hagedorn weiße, unbekleidete Schaufensterpuppen auf der Wiese im Innenhof der Abtei verteilt, die teilweise in oder unter dazu platzierten Holzbooten lagen.“ Der Artikel zitiert das Bild heran, das vor wenigen Wochen so viele Menschen weltweit bewegt hat. Der tote Flüchtlingsjunge Aylan am Strand von Bodrum, dessen Bilder Anfang September um die Welt gingen. Der bittere Titel „Gemeinschaftswerk“, so Hagedorn, sei als Kritik um unkoordinierten Vorgehen der europäischen Staatengemeinschaft bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu verstehen.
Eröffnet wurde die Aussstellung am Samstagnachmittag von Prof. Dr. Frank Günter Zehnder. Der Kunsthistoriker war bis 1996 Leiter der Mittelalter-Abteilung des Wallraf-Richartz-Museums in Köln, 1996-2004 Direktor des Rheinischen LandesMuseums Bonn, seit 1991 Honorarprofessor am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn (Kunstgeschichte und Museologie). Zehnder, seit 2009 Direktor der Internationalen Kunstakademie Heimbach, verwies auf die Funktion von Kunst in unserer Zeit: „Im ewigen Wackelzustand zwischen Chaos und Ordnung kann Kunst mit ihrem angeborenen Bekenntnis zur Weiterentwicklung, auch mit der unverzichtbaren wie unbeugsamen Individualität den andrängenden Gefahren von Vereinnahmung oder Gleichschaltung laute, aber auch stille Paroli bieten. Hier, genau an der Schwelle von Gleichgültigkeit, Ablenkung und Kaufrausch wird die Verantwortung von Kunst erkennbar, sie kann mit ihrer unendlichen reichen Sprache Weckrufe, mit ihrer Kreativität Anstöße und mit ihrem Respekt vor dem Individuellen Perspektiven überbringen, die ganz im Sinne von Joseph Beuys letztlich nicht die Hoffnung auf eine „Soziale Plastik“ sterben lassen.“ Aus dieser Funktion leite sich auch ab, welchen Platz Kunst auf einem Weihnachtsmarkt wie dem Nikolausmarkt habe: „Wundern wir uns nicht, dass auch ein Markt wie dieser mit seinen berechtigten wirtschaftlichen Interessen zu den Gralshütern der Innovation, des freien Denkens und der Fortschreibung von Kultur gezählt werden muss.“
Seit dem Nikolausmarkt 2012 integriert der Veranstalter, die Brauweiler Interessengemeinschaft der Unternehmer e.V. (BIG), Kunst in den Weihnachtsmarkt. Seit 2013 ist Holger Hagedorn als Kurator tätig. Bei der Kunst ist es aber nicht geblieben. Auch Initiativen wie die Offene Nikolauskirche und der Pilgerweg bereichern den Markt. Vorsitzender Helmut Stahl blickt zurück und gleichzeitig nach vorn: „Die ersten Reaktionen war durchweg positiv. Die “Upgrades” für nächstes Jahr haben wir aber schon angedacht. Es wird also wieder spannend.“
Atelier Halle 30 – Offenes Atelier am 6. Dezember
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit
Menschen, welche dem Leben seinen Wert geben.
(W. von Humboldt)
Zum Abschluss eines künstlerisch kreativen Jahres lädt das Atelier Halle 30 am 6. Dezember 2015, 11:00 – 18:00 Uhr, ein. Bei Gebäck, Glühwein und natürlich Bildern wollen die sechs Künstlerinnen mit ihren Gästen eine kleine Auszeit aus dem Weihnachtstrubel nehmen.
Foto: © Hendrik Neubauer