Bücherstube Brauweiler | Buchtipp der Woche: Thomas Hettche. Die Liebe der Väter
Anzeige Thomas Hettche war mit seinem neuen Buch „Die Liebe der Väter“ für den Deutschen Buchpreis nominiert, ihm ist eine meisterhafte Novelle über das Mysterium der Elternliebe gelungen.
DIE ZEIT urteilt über das Buch: „Man darf sich indes dieses weit ausgreifende Spiel zwischen Naturphilosophie und intimster Seelenkunde nicht in romanhafter Breite vorstellen. Das Buch ist überhaupt kein Roman (so heißt es nur mit diplomatischer Rücksicht dem Buchhandel gegenüber), es ist eine klassische, vollendet knappe und kontrolliert erzählte Novelle – mit der Ohrfeige als Zentral- und Sündenmotiv. Es ist eine Novelle auch in der Beschränkung von Zeit und Ort – es ist aber ein großes Werk in Tiefe und Weite der Gedanken. Es scheut sich nicht, mit der fatalen Ohrfeige einen Abgrund aufzureißen, über den hinweg sich zwar Vater und Tochter wieder versöhnen, der aber im Übrigen nicht mehr geschlossen wird. – Der Abgrund bleibt die Leerstelle für das Mysterium, das der Autor nicht einmal benennt. Das zu tun überlässt er der Taktlosigkeit des Rezensenten: Es ist das Mysterium der Elternliebe, das voller Wunden und Wunder ist.“
Thomas Hettche: Die Liebe der Väter. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010; 224 S., 16,95 €