Archiv für die Kategorie „Eckernförde“
Brief aus Eckernförde – Trotzdem #142
Moin, moin,
lieber Fiete, lieber Jörn, lieber Fritze,
ja, ich weiß es! Fußball-WM in Brasilien. Ist ja weder zu übersehen, noch zu überhören. Gestern Eröffnungsspiel, Montag „WIR“ gegen Ronaldo, Manuels Schulter ist wohl wieder okay, Ribery hat Rücken, Reus ist raus, lautstarkes Rudelgucken ist auch nach 22 Uhr erlaubt und wer als Journalist ernst genommen werden will, muss mal eine Nacht in einer noch nicht befriedeten Favela verbracht haben. Die ganze Welt ein Fußballplatz. Die ganze Welt? Nein, eine von einer unbeugsamen Dame beherrschte Wohnung im Eckernförder Ykaernehus entwickelt sich zum Widerstandsnest jener, die ein Leben ohne die FIFA für möglich halten.
Parallel zu allen Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft werden wir Mühle, Dame, Halma und andere Brettspiele austragen. Ganz ohne Bengalos, Bestechung und Polizeischutz. Und beim Trikottausch darf nicht mal Barbara Schöneberger mitmachen. Ätsch.
Ihre und Eure Margarete Brix
P.S. Sonnabend, 21 Uhr. Für alle die hoch hinaus wollen: Vollmondklettern im Hochseilgarten
P.P.S. Den Geburtstagskindern des heutigen Tages: all the best!
Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-Himmel. In: „Tod am Strand“ und demnächst in „Die Schlei-Diva“.
Bei emons erschienen und überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel erhältlich.
Gefällt mir
Brief aus Eckernförde – Die Schlei-Diva
Moin moin, wir erwarten Traumtemperaturen hier oben im Norden. Ansonsten fällt mir nur eins ein. Stress. Die Autoren rotieren. Heute ist Abgabe für den zweiten Band: Rasmussen und die Brix ermitteln wieder. Das genaue Erscheinungsdatum steht noch nicht fest. Der Titel dagegen schon: Die Schlei-Diva. Was soll ich sagen, ich kann es kaum erwarten. Ich will doch wissen, was ich und mein Ziehsohn Hans dieses Mal wieder so zu tun haben. Mir schwant da nichts Gutes. Frohe Pfingsten wünscht, Ihre und Eure Margarete Brix.
P.S. Wer den ersten Krimi noch nicht kennt. Einfach mal in der Bücherstube nachfragen. Tod am Strand. Im Mai letzten Jahres erschienen.
Brief aus Eckernförde – Zum langen Wochenende eine Postkarte
Der Sturm ist vorüber. Die Sonne kam gestern schon raus. Ein herlicher Abend. Und nun scheint sie schon wieder. Die Sonne. Schöne Grüße aus Eckernförde nach Brauweiler. Rasmussen und die Brix.
Brief aus Eckernförde – Termine im Griff? #141
Moin, moin,
wer mit älteren Männern zusammen lebt, der kann was erleben. Beinahe täglich. Da braucht es keine Gala mehr beim Friseur und keinen Tatort im Fernsehen. Sex and Crime liefern mir Fritze, Jörn und Fiete frei Haus.
Gern teile ich mein jüngstes Erlebnis mit einem der Senioren. Ich war zu Fritze rübergegangen. Wir leben ja im Ykaernehus unter einem Dach, aber in getrennten Wohnungen. Anders mag man sich das auch nicht vorstellen. Ich wollte mit ihm die Termine im Juni durchsprechen. Jörn besucht nämlich über Pfingsten seinen Bruder in Berlin und Fiete muss für zwei, drei Tage ins Krankenhaus. Da verschieben sich also Doppelkopftermine und zum Kegeln wird Fiete uns nicht fahren können. Ich klopfe, Fritze öffnet und grinst. „Was grinst du so?“, frage ich. Diesen Beitrag weiterlesen »
Brief aus Eckernförde – Wer hat´s erfunden #140
Moin, moin,
letzten Freitag schauten wir die NDR-Talkshow. Der Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt sagte irgendwas über Kieler Sprotten. Man bekäme die heutzutage nicht mehr überall, oder man bekäme sie jedenfalls schlecht. Etwas in der Art. Harmlos in jedem Fall, aber Anlass für Fiete sich noch vor dem Zubettgehen mal so richtig aufzuplustern. Die Kieler Sprotten seien keine Kieler Sprotten, wann das denn endlich mal begriffen würde, sich mit fremden Federn zu schmücken stünde diesen Städtern nicht gut zu Gesicht. Als er sich wieder gefangen hatte, erklärte ich ihm, dass der Mann im Fernsehen keineswegs behauptet hatte, die Kieler Sprotten kämen aus Kiel. Fiete ließ mich nicht zu Wort kommen. Ich ging schlafen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Brief aus Eckernförde – Annette kan(n) Vati kan #139
Moin, moin,
Annette Schavan sah sich im Zusammenhang mit ihrer Promotion schlimmen Vorwürfen ausgesetzt. Plagiatsvorwürfen. Dagegen ging sie vor. Ohne Erfolg. Hat sie also gelogen? Hoffentlich nicht, denn bald wird sie ihren höheren Dienst als Botschafterin Deutschlands im Vatikan antreten. Und dort, wenn nicht im Vatikan, wo sonst, dort also legt man mutmaßlich großen Wert auf einen einwandfreien Leumund und ein hohes Maß an Integrität. Ob der Klerus auch auf promotionsreife akademische Leistungen steht, kann ich nicht wissen, bestenfalls ahnen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Brief aus Eckernförde – Nomen est Omen #138
Moin, moin,
„Das Kind braucht einen Namen.“ , sagte Fiete und setzte sich ächzend neben mich auf mein ererbtes Verlobungssofa. Fiete sagte das, weil ihm seine Tochter verkündet hatte, er werde Großvater. „Frauke wird, so wie ich sie kenne, mit irgendwas hochtrabendem kommen. Königssöhnchen oder Filmschauspieler. Der Junge braucht einen bodenständigen Namen. So ein Name ist ein Aushängeschild. Stell dir vor, der meldet sich in zwanzig Jahren am Telefon mit „Burmester-Bau, mein Name ist Kevin Burmester.“ Da ist meine Firma pleite, bevor der Junge Insolvenzverschleppung sagen kann.“
„Und du bist dann längst tot“, versuchte ich Fietes Blick in die Zukunft das richtige Maß an Realitätssinn zu geben. Er winkte ab.
Grübelnd saßen wir nebeneinander und mir kam „Raider heißt jetzt Twix“ in den Sinn. Und das Volksparkstadion und die Ostseehalle und die Müllkippe. Also AOL-Arena, nein HSH-Nordbank Arena, beziehungsweise Imtech-Arena und Sparkassen-Arena und Entsorgungspark. Man muss flexibel bleiben. Vielleicht sollten wir unsere Namen auch den jeweiligen Lebensphasen anpassen. Mit Margarete bin ich heute ganz zufrieden. Da denke ich immer an die dänische Königin, die ja so ähnlich heißt. 1966 hätte mir Janis besser gefallen. Wegen Janis Lyn Joplin. Tja, die Zeiten ändern sich.
Ich blätterte in der Zeitung und stieß auf einen Vorschlag der Linkspartei. Deren Chefin Katja Kipping hat angeregt, den „Tag der Arbeit“ in „Tag der Gerechtigkeit“ umzubenennen. Genau, spricht nichts dagegen. Weihnachten ist ja auch irgendwie altmodisch.
Plötzlich grinste Fiete. Er griff zum Telefon und rief seine Tochter an. „Frauki, mein Töchterlein, ich glaube ich hab´s. Was hälst du von – Lennox?“ Frauke war nicht begeistert.
Nachdem er aufgelegt hatte, wendete er sich mir zu. „Manchmal führen kleine Umwege zum Ziel, Margarete. Das ist mein Plan.“
„Roadmap, heute sagt man Roadmap.“, erklärte ich.
Am Abend war dann „Tanz in den Mai.“ Uns hat es gefallen. Trotz des langweiligen Namens.
Ihre und Eure Margarete Brix
P.S. Sonnabend ist „Weltfischbrötchentag“ und ich gehe davon aus, dass Matjes weiterhin Matjes heißt.
Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-Himmel. In: Tod am Strand.
Bei emons erschienen und überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel erhältlich.
Brief aus Eckernförde – Pest oder Cholera #137
Moin, moin,
dass Fiete ein Autonarr ist, wie ihn sich die Automobilindustrie nur wünschen kann, weiß in Eckernförde jeder. Aktiv bei den Oldtimerenthusiasten von Eckernförde Classics, aktiv im Club der Liebhaber französischer Fahrzeuge mit hydropneumatischer Federung und sein Lieblingszustand ist „ölverschmiert“. Entsprechend gut gepflegt sind die Fahrzeuge, mit denen er mich zu kutschieren pflegt. Ostermontag aber dann ein Malheur, das Fiete mehr als peinlich war. Wir waren nach Kiel gefahren, um Marie vom Bahnhof abzuholen. Fiete hatte aus Gründen, die er mir nicht erläutert hat, keinen seiner Oldtimer aus der Tiefgarage geholt, sondern sein gerade ein knappes Jahr altes Coupé eines deutschen Premiumherstellers. Vollausstattung, versteht sich. Der ICE war pünktlich, ein Tisch in der Siegfried Werft bestellt und das Wetter wurde immer besser. Auf der B 76 Höhe Gettorf fühlte Fiete sich dann veranlasst, die Vierzonenklimaautomatik seines Brummers einzuschalten. 19,5 Grad für den Fahrer, 22 Grad für mich und Marie wollte er gerade fragen, als diese die Nase rümpfte, ihr Bein anwinkelte und ihre Schuhsohlen inspizierte. Das war der Zeitpunkt, als auch ich Wind bekommen hatte. Plötzlich stank es bestialisch nach, ich sage, wie es war, Hundescheiße. Fiete fummelte am Display rum. Klickte, tippte, drehte. Es blieb dabei: Hundescheiße. Wortreich erklärte er die Funktionsweise moderner Klimaanlagen und die Notwendigkeit, diese regelmäßig warten zu lassen, weil sich sonst …
Marie und ich ließen, kurz vorm Erstinkungstod, die rückwärtigen Fenster runter. Frische Ostseeluft würde uns retten. So jedenfalls unsere Hoffnung. Aber statt des erwarteten Meeresduftes, schwappte ein Schwall Ammoniak geschwängerten Güllemiefs ins Fahrzeuginnere und mit dieser neuen Attacke auf unsere feinen Nasen, stellte sich uns die alte Frage nach Pest oder Cholera. So jedenfalls formulierte ich die scheinbar passende Redensart. Schließlich bin ich eine Freundin von Redenarten. Marie aber lächelte fein und klärte mich auf, dass ihr die Entscheidung zwischen Pest und Cholera leicht fallen würde. An der Pest würden auch heute noch 60 bis 80 Prozent der Erkrankten sterben, bei der Cholera müsse man von nur einem Prozent Verlust ausgehen. Wir entscheiden mehrheitlich, den Güllegestank zu unserer Cholera zu machen. Bleibt zu hoffen, dass Fiete sein High-Tech-Gefährt bald in die Werkstatt bringt.
Ihre und Eure Margarete Brix
P.S. Um beim Thema zu bleiben. Sonnabend ab 9:00 Uhr Nordic-Walking. Ist nämlich ein Schnuppertermin.
http://ostseebad-eckernfoerde.de/veranstaltungskalender.html?secrapage=veranstaltung&secracuid=528e36d1cc1b0bee47662681d74237df&secravernr=23082&secraternr=308338&
Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-Himmel. In: Tod am Strand.
Bei emons erschienen und überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel erhältlich.
Brief aus Eckernförde – »Einen kleinen Tipp geb´ ich Euch« #136
Moin, moin,
das Osterfest erzwingt in seinem Vorfeld – ähnlich wie Weihnachten, Geburtstage, Jubiläen und andere Anlässe, die eine latente Gefahr von Besuch, gar überraschendem Besuch durch Freunde, Verwandte oder andere Kontrolleure bergen – Reinigungsaktivitäten im denkbar weitesten Sinne.
Fenster, Vorhänge, Böden. Selbstverständlich. Geschirr, das gute Besteck, die zu lange vernachlässigten Bilderrahmen. Alles im Rahmen. Alles Routine. Aber wir wissen alle: Es gibt die versteckten Dreckecken, die gemeinen Fallen, in die wir tappen können. Ausgerechnet, denken wir dann, wenn der personifizierte Putzteufel – ich sag´mal Tante Margret – durch die Wohnung schleicht und gewissermaßen im Vorbeigehen auf Wollmäuse unterm Gästebett stößt.
Unangenehme Erfahrungen dieser Art lassen sich vermeiden, wenn man rechtzeitig deutliche Zeichen eines porentief reinen Haushalts zu setzen versteht. In diesem Zusammenhang möchte ich heute auf ein unterschätztes Instrument unseres Alltags hinweisen, dessen Pflegezustand unsere Gäste nachhaltig beeindrucken und weitere Rundgänge verhindern wird. Die Fernbedienung. Hautfett, Chipsfett, Flipsfett, Brotkrümel, Rotweinspuren. Gut, ich lasse es. Allzu schnell kann diese Aufzählung unappetitlich werden. Wir sind uns sicher einig, dass einer Fernbedienung nichts menschliches fremd ist. Und das wissen nicht nur Sie und ich. Dabei kann es so leicht sein, eine Fernbedienung zu reinigen. Bei youtube stieß ich auf diese gleichermaßen unterhaltsame wie hilfreiche Anleitung von ServiceMartinTV. Da bleiben keine Fragen offen. Danke Martin. Einen kleinen Tipp geb´ auch ich euch noch oben drauf: Fernbedienung gleich nach dem Kauf in Frischhaltefolie wickeln und diese nur entfernen, wenn Margret kommt. Spart eine Menge Arbeit.
Ihre und Eure Margarete Brix
P.S. Frohe Ostern!
Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-Himmel. In: Tod am Strand.
Bei emons erschienen und überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel erhältlich.
Brief aus Eckernförde – Geeee-sundheit #135
Moin, moin,
der Flug von Birkenpollen ist mäßig. Buchen-, Pappel-, Ulmen-, und Lerchenpollen fliegen schwach. Jedenfalls heute in Eckernförde. Woher ich das weiß? Von meiner Pollen-App. Tolle Sache. Ich kann einen Tag wählen, eine Region, eine Stadt, eine Pollenart. Dass die nicht nach meinem Gewicht fragen, ist eigentlich verwunderlich. Solange mein Smartphone eine Datenverbindung aufbauen kann, sind die gewährten Informationen jedenfalls von beeindruckender Breite und Tiefe. Im Gegenzug lasse ich mein Telefon meinen Standort übermitteln. Sicher muss ich nicht mehr lange darauf warten, bis ich niesend an der Fußgängerampel stehe, ein mobiler Apothekendienst hält und mir ein personalisiertes Nasenspray anreicht. Dazu hält der freundliche Bote dann noch einen QR-Code vor mein Handy, mit dessen Bezahlfunktion ich gerade die Nasensprayrechnung begleiche, und der QR-Code leitet meinen dienstfertig gestarteten Browser flugs auf die Internetseite von Helgoland. Spezielles Angebot für Pollenallergiker. Zwei Klicks noch und das niesfreie Wochenende ist gebucht und abgebucht ist selbstverständlich auch. Das Taxi steht eine Stunde später vor meiner Haustür. Der Taxiunternehmer hat nämlich einen Vertrag mit dem Online-Diensteanbieter meines Vertrauens geschlossen. Einen Pakt mit dem Teufel. Wenn ich früher niesen musste, schaute ich aus dem Fenster und sah, dass die Birken in voller Blüte standen. Da wusste ich dann Bescheid. Und meine Nachbarn wussten Bescheid. Wegen meines lautstarken Niesens. Aber sonst wusste das niemand. Lange her.
Allen Heuschnupflern: Gesundheit!
Ihre und Eure Margarete Brix
P.S. Sonnabend ist Anräuchern. Ab 11 Uhr in der Alten Fischräucherei.
Rasmussen und die Brix: das neue Duo am Krimi-Himmel. In: Tod am Strand.
Bei emons erschienen und überall im gutsortierten Krimi-Buchhandel erhältlich.